Wer für eine Immobilie einen Kredit aufnimmt, gewinnt durch die Inflation. Durch sie sinkt der Wert des Kredits, während der Preis für die bereits bestehende Immobilie steigt, sagte Herwig Miklin, Sprecher der Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer: „Wenn wir uns einen Kredit mit einem bestimmten Betrag ansehen bleibt dieser Betrag gleich bzw. verringert er sich im Laufe der Jahre um die monatlichen Rückzahlungen. Da wir derzeit eine recht hohe Inflation haben, hilft diese dem Kreditnehmer dadurch, dass die Rate und der Verlauf des Kredites wie geplant abläuft, aber der reale Wert des Kredits durch die Inflation sinkt.“ Dadurch werde der Wert der Schulden immer geringer, so der Experte.
Geringeres Risiko durch Fixzinssatz
Je länger die Laufzeit eines Kredits, desto mehr profitiert man von der Inflation. Wer jetzt einen Kredit in Erwägung zieht, sollte auf einen langfristigen Fixzinssatz setzen, so Miklin: „Die Zinsen befinden sich seit einiger Zeit wieder im Ansteigen. Wir rechnen damit, dass sie sich in nächster Zeit um ein Viertel bis zu einem halben Prozent erhöhen werden. Dadurch kann es passieren dass – sofern ich in einem variablen Zinssatz bin – die Kreditraten binnen kurzer Zeit relativ teuer werden.“ Häuselbauern werde ein langfristiger Fixzinssatz mit 15 oder 20 Jahren oder längerer Laufzeit empfohlen. Dadurch können sie sich durch inflationsbedingte Zinssteigerungen schützen.
Vorsicht bei Umschuldungen
Bei laufenden Krediten könnte es sich auszahlen, eine Umschuldung in Erwägung zu ziehen. Diese sollte aber genau durchgerechnet werden. Die Ersparnis durch niedrigere Zinsen müsse größer sein als die Kosten, die bei einer Umschuldung entstehen, so Miklin.