Eine regelrechte Quallen-Invasion gibt es derzeit im Golf von Triest zu beobachten. Es handle sich dabei aber um nichts Außergewöhnliches, sagt Valentina Tirelli, Forscherin am Institut für Ozeanografie und experimentelle Geophysik (OGS) in Triest. Erstmals wurden diese Lungenquallen im 18. Jahrhundert dokumentiert. Seither sind sie dort ständig beheimatet.
Bora bringt Riesenquallen an Oberfläche
In den letzten Jahrzehnten sei die Population aber stark gestiegen, sagt Valentina Tirelli. Zurückzuführen sei dies auf den Klimawandel. Warme Wassertemperaturen begünstigen das Wachstum der Quallen. Die Fortpflanzung beginne früher und gehe über einen längeren Zeitraum, so die Expertin.
Bereits im Vorjahr, aber auch heuer habe es entlang der Küste ein besonders hohes Aufkommen der „Meduse“, wie sie auf Italienisch genannt werden, gegeben. Grund dafür ist die Bora. Weht sie stark, wird das Wasser im Golf regelrecht aufgewirbelt und bringt die Quallen von tieferen Wasserschichten an die Oberfläche, so Tirelli.
Berührung kann schmerzhaft sein
Bei der Lungenqualle handelt sich um eine der größten Quallenarten im Mittelmeerraum. Sie sind nicht giftig. Berührt man sie, kann das allerdings Hautirritationen hervorrufen. Ihr Schirm kann einen Durchmesser von bis zu 40 Zentimeter erreichen, drei bis vier Kilo schwer können die Quallen werden.
Einige Fischer aus dem Golf von Triest wollen aus der Not eine Tugend machen. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass die Quallen in Zukunft – nach asiatischem Vorbild – auch gegessen werden dürfen.
Meduse könnte zum Lebensmittel werden
Bis jetzt sind sie in Italien allerdings noch nicht im Lebensmittelkataster erfasst. Das soll sich ändern, sagt Guido Doz, der Präsident des italienischen Meereswirtschaftsverbandes, in italienischen Medien.