SARS CoV 2 unter dem Elektronenmiksroskop
Coronavirus

Zeit entscheidend bei Paxlovid

In der Behandlung von Covid-19-Patienten werden große Hoffnungen in Medikamente gesetzt. Seit wenigen Tagen verschreiben niedergelassene Ärzte im Fall einer Infektion das Medikament Paxlovid. Es soll schwere Verläufe verhindern, ist aber vorrangig für Risikogruppen vorgesehen und muss binnen fünf Tagen eingenommen werden.

Die Anzahl der Coronavirus-Neuinfektionen geht zwar langsam zurück, immer noch werden in Kärnten aber täglich mehr als 1.000 Personen positiv getestet, aktuell gelten 17.000 Menschen als infiziert. Die Behandlung mit Paxlovid-Tabletten muss so rasch wie möglich, spätestens fünf Tage nach einer Covid-Infektion begonnen werden, sagte Andreas Krauter, Ärztlicher Leiter der Österreichischen Gesundheitskasse: „Was man jedenfalls erwarten kann im Gutteil der Fälle, wo das Medikament genommen wird, ist, dass der Verlauf nicht schwerwiegend sein wird – dass man also nicht ins Krankenhaus oder die Intensivstation muss und auch nicht am Leben bedroht ist.“

Behandlung vorrangig für Risikopatienten

Paxlovid erhält man nur nach Verschreibung vom Haus- oder Facharzt. Das Medikament sei mittlerweile zwar in ausreichenden Mengen verfügbar, die Behandlung ist aber vorrangig für Risikopatienten vorgesehen. „Man schaut primär darauf, dass Menschen die älter sind und die Risikofaktoren haben, wie Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Hochdruckerkrankungen, Lungenerkrankungen, eine Tumorerkrankung oder eine das Immunsystem unterdrückende Therapie haben, besonders rasch zu dieser Therapie kommen, denn da befürchten wir einen schwerwiegenden Verlauf.“

Hausarzt muss Wechselwirkungen abklären

Da gerade Risikopatienten meist auch andere Medikamente einnehmen, müssen mit dem Hausarzt in jedem Fall mögliche Wechselwirkungen abgeklärt werden, so Krauter. Und er fügt hinzu: „Wir gehen davon aus, dass es nicht die Impfung ersetzt.“

Denn nach Omikron müsse man im nächsten Herbst und Winter mit anderen Coronavirus-Varianten rechnen. Daher bleibe die Impfung weiterhin für die Grundimmunisierung wichtig, sagte der Chefarzt der ÖGK. Angeraten ist auf jeden Fall, dass Risikopatienten sich schon vorab mit ihrem Hausarzt besprechen, wie man im Fall einer Infektion vorgehen soll. Denn Zeit ist bei Paxolvid ja ein entscheidender Faktor.