Hochspannungs-Strommast
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Land informiert über Blackoutgefahr

In Ferlach hat am Dienstagabend die Auftaktveranstaltung zu einer Reihe von Informationsveranstaltungen zum Thema Blackout stattgefunden. Der Krieg in der Ukraine hat die Gefahr wieder greifbar gemacht, die Stromnetzen drohen könnte.

Bereits mehrmals schrammte Europa knapp an einem Blackout vorbei. Das Stromnetz ist dicht verwoben, was ein Land betrifft, beeinträchtigt auch die anderen. Wenn eine Störung nicht mehr von anderen abgefangen werden kann und in einem Land oder mehreren Ländern längere Zeit die Lichter ausgehen, spricht man von einem Blackout. Schon nach einem totalen Stromausfall von zwei Tagen braucht es eine Woche, bis die Infrastruktur wieder funktioniert, so Experten. Die Austrian Power Grid ist in Österreich dafür verantwortlich, dass die Stromversorgung funktioniert bzw. nach einem Ausfall wieder aufgebaut wird. Zum Hochfahren der Kraftwerke benötigte man so genannte Schwarzstartkraftwerke, die ohne Strom starten können.

Start der Blackout-Info-Tour

Der Krieg in der Ukraine hat die Gefahr eines Black-outs wieder greifbar gemacht. In Ferlach in Kärnten gab es die Auftaktveranstaltungen zu einer ganzen Reihe von Informationsveranstaltungen zum Thema.

Viele denken über Thema nach

Das Land Kärnten bereitet sich schon seit Jahren auf ein solches Szenario vor und will jetzt auch die Bevölkerung sensibilisieren. Unter dem Titel „Tag X – Wenn der Blackout kommt“ lud man in den Rathaussaal nach Ferlach, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Viele, die kamen, um sich zu informieren, dachten über das Thema schon nach und manche trafen auch schon Vorkehrungen.

Radio mit Kurbel und Solarpaneel
ORF
Ein Kurbelradio funktioniert immer, es gibt auch Kurbeltaschenlampen und Campinglichter. Sie sind von Sonne oder Strom unabhängig. Denn auch Mobilfunkmasten funktionieren nach einigen Stunden nicht mehr.

Keine Panik sondern Information

Sensibilisieren für den Fall des Falles ist das Anliegen des Landes. Dabei gehe es um Information und nicht um Panikmache. Gerade in Krisenzeiten habe man abgewogen, ob es zielführend sei, die Bevölkerung mit einem möglichen weiteren Krisenszenario zu konfrontieren, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Deswegen möchten wir, um Panik zu vermeiden, die Leute dazu bewegen, sich zu überlegen, was sie brauchen, was sie für die Familie brauchen.“

Das betrifft Wasser, Nahrungsmittel, Kochgelegenheit, alternative Heizung, Vorrat an Medikamenten etc. Auch ein Solar- oder Kurbelradio sollte man zuhause haben, um die Nachrichten der Behörden hören zu können. Der ORF ist mit Notstromaggregaten bei den Sendeanlagen und Studios vorbereitet.

Versorgung bricht zusammen

Ein Blackout hat nichts mit einem herkömmlichen Stromausfall zu tun, der normalerweise bald wieder behoben ist. Bei einem Blackout bricht in kurzer Zeit die gesamte Versorgung zusammen. Auch die Bevölkerung muss auf ein solches Szenario vorbereitet sein, so Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ): „Da helfen die besten Vorkehrungen nichts, wenn nicht alle zusammenhelfen. Da gehört die Bevölkerung dazu. Jeder muss schauen, dass er sich eine Zeitlang selbst versorgen kann – das kann niemand übernehmen. Das Land, der Staat kann das nicht übernehmen.“

Weitere Informationsveranstaltungen gibt es im Frühling noch in Völkermarkt, Wolfsberg und St. Veit. Bis Ende des Jahres sollen in allen Bezirken die Bürgerinnen und Bürger und Gemeinden informiert werden.