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St. Andrä trockenster Ort Österreichs

Der wenig ruhmreiche Titel „trockenster März seit Aufzeichnungsbeginn“ wird am letzten Tag des Monats wahrscheinlich noch knapp abgewendet. Bisher ist St. Andrä im Lavanttal aber der „trockenste Ort“ Österreichs.

Am 15. Februar hat es in Kärnten und in der südlichen Steiermark das letzte Mal geregnet. Seitdem ist kaum ein Tropfen gefallen, dafür gibt es jede Menge Sonnenschein. St. Andrä im Lavanttal ist der österreichweit trockenste Ort: Nur 15 Liter pro Quadratmeter hat es dort seit Jänner geregnet, das ist ein Minus von über 80 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.

Vielerorts im März kein nennenswerter Niederschlag

Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: „Die Zwischenbilanz zeigt, dass es extrem trocken war – wir hatten zahlreiche Stationen in Kärnten, die nicht einmal messbaren Niederschlag in diesem März hatten. Dort, wo es geregnet hat, waren die Mengen verschwindend gering. Wenn nicht der Regen am letzten Tag des Monats dazukäme, wäre der März der trockenste in der bisherigen Messgeschichte – bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht.“ Was die Temperaturen betrifft, war es wiederum in der ersten Monatshälfte deutlich zu kalt. Erst in den letzten Tagen konnte die Wärme das etwas kaschieren. „Wir werden in den meisten Regionen damit leicht unterdurchschnittlich bilanzieren.“

Klagenfurt unter den sonnigsten Flecken Kärntens

Statt Regen oder Schnee haben die letzten Wochen fast nur Sonnenschein gebracht. Der März ist der sonnigste seit 1953 in Österreich. Der Grund liegt in einer außergewöhnlichen Hochdruckwetterlage, die Tiefs den Weg zu uns nach Mitteleuropa versperrt hat.

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Mehr zum Thema „Wetterrückblick“ mit Gerhard Hohenwarter von der ZAMG am 31.3.22 in der Radio Kärnten Mittagszeit

ZAMG-Experte Gerhard Hohenwarter: „Die Sonne war diesmal in ganz Kärnten fast gleichmäßig und ähnlich verteilt, ganz vorne im März war aber wieder einmal Klagenfurt.“ In der Landeshauptstadt gab es 260 Sonnenstunden – und damit um gut eine Stunde mehr, als am Dobratsch. Es gab insgesamt um 70 bis 80 Stunden mehr, als in einem Normaljahr.

Wetterumschwung bringt Regen und Schnee

Die Tage mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen weit über 20 Grad sollten nun aber gezählt sein und auch die Trockenheit geht zu Ende. "Wie so oft sind die Unsicherheiten so knapp vor einem Italientief noch immer relativ groß, es wird aber doch verbreitet zu regnen beginnen. Es fängt am Donnerstag an – hier sind bis in die Nacht auf Freitag zehn bis 20, punktuell25 Liter am Quadratmeter zu erwarten. Am Freitag gibt es eine kurze Pause. Zum Samstag hin regnet und schneit es immer mehr, in der Nacht auf Samstag kommen die Flocken weit herunter – so könnte es durchaus sein, dass es in den höheren Tälern nochmals weiß wird. Auch am Samstag bleibt es tagsüber sehr kühl und niederschlagsanfällig, da kommen die Schneeflocken mitunter bis ganz herunter. Wirklich weiß wird es im Klagenfurter Becken aber nicht mehr.

Auch zur Freude der Landwirtschaft kommt nun also endlich der Niederschlag, die Waldbrandgefahr war bedingt durch die Trockenheit in allen Kärntner Bezirken sehr hoch, es herrscht überall Feuerverbot.