Mr. Bond vor Gericht
APA/Tobias Steinmaurer
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Chronik

Nazirapper „Mr. Bond“ vor Gericht

Ab Dienstag muss sich der Neonazi-Rapper „Mr. Bond“ wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor einem Wiener Schwurgericht verantworten. Die Anklage wirft dem Kärntner unter anderem vor, mit seiner Musik Adolf Hitler verherrlicht zu haben.

Die Verhandlung ist auf zwei Tage anberaumt, die Urteile – der Bruder des 37-Jährigen ist zu Nebenaspekten mitangeklagt – dürften am 31. März fallen. Die Anklage wirft dem Nazi-Rapper unter anderem vor, mit seiner Musik und Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung im Dritten Reich verherrlicht zu haben – mehr dazu in Nazirapper vor Gericht (wien.ORF.at).

Nazirapper „Mr. Bond“ vor Gericht

Ab Dienstag musste sich der Neonazi-Rapper „Mr. Bond“ wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor einem Wiener Schwurgericht verantworten.

Vor Gericht legte er ein umfassendes Geständnis ab und bekannte sich vollinhaltlich schuldig. Er sei verblendet gewesen und habe erst jetzt die Tragweite seines Handelns erkannt. Darüber hinaus beantwortete der Anklagte keine Fragen von Richter oder Staatsanwaltschaft.

Hausdurchsuchung in Paternion

Der Rapper verbreitete seine Neonazi-Songs jahrelang unerkannt vom Elternhaus in Paternion aus. Am 20. Jänner 2021 führten das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung" (LVT) mit dem Landeskriminalamt und der Polizei eine Hausdurchsuchung durch. Diese wurde von der Staatsanwaltschaft Wien veranlasst. Entdeckt wurden Datenträger, Waffen, eine Reichskriegsfahne, NS-Devotionalien, Liedtexte und ein kleines Mischpult.

Beliebte Songs in Neonazi-Kreisen

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelte nach dem Verbotsgesetz (Herstellung und Verbreitung von NS-Gedankengut) und Verhetzung. Sie wirft dem Mann vor, unter seinem Pseudonym zumindest seit 2016 Lieder im Internet und auf CDs veröffentlicht haben. Für seine Songs verwendete der Kärntner Musiktitel anderer Interpreten. In der rechtsextremen Szene sind die Lieder „Mr. Bonds“, die den Nationalsozialismus verherrlichen, international äußerst beliebt – mehr dazu in Rechtsradikaler-Rapper lebte unauffällig.

Der ebenfalls angeklagte Bruder des Neonazi-Rappers bekannte sich am Dienstag auch in einer Stellungnahme für teilweise schuldig. Er gibt zu, eine antisemitistische Website betrieben zu haben, will die Musik seines Bruders aber nicht ins Internet hochgeladen haben.