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Preis für Umstieg auf nachhaltige Mobilität

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), das Land und die ÖBB haben am Montag den jährlichen Mobilitätspreis in Kärnten gestartet, der auch von der KELAG unterstützt wird. Es geht um den Umstieg vom privaten Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel und die Vermeidung von klimaschädlichen Treibhausgasen.

Seit 17 Jahren gibt es den Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich in Kärnten. Gesucht werden Projekte für klimafreundliche und nachhaltige, also rohstoffschonende Fortbewegung oder den Gütertransport. Im Vorjahr etwa wurden das Bus- und Shuttle-Angebot am Weissensee, ein Planungssystem für den Güterverkehr und das Villacher Konzept für eine autofreie Innenstadt ausgezeichnet.

Fünf Mal mehr Kärntner nutzen Jahrestickets

Der öffentliche Verkehr sei durch das zuletzt eingeführte Kärnten-Ticket für Pendler zu einer echten Alternative geworden, bewirbt Verkehrsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr: „Wir haben aktuell bereits 2.300 Kärntentickets verkauft. Dazu kommen 4.000 Kärntnerinnen und Kärntner, die das Klimaticket Österreich erworben haben. Somit hat sich die Zahl der Jahreskartennutzer im öffentlichen Verkehr in Kärnten bereits mehr als verfünffacht.“

VCÖ sieht großes Einsparungspotenzial durch Öffi-Nutzung

Haushalte geben im Schnitt 550 Euro im Monat für ihre Mobilität aus. Daraus lässt sich errechnen, dass der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel tausende Euro jährlich einsparen lässt, sagt Lina Mosshammer vom VCÖ. Beispielsweise bei der Pendelstrecke zwischen Klagenfurt und Villach bringe der Umstieg auf das Kärntenticket eine Ersparnis in der Höhe von 1.500 Euro pro Jahr. „In diese Berechnung fallen nur die Spritkosten, also nicht die gesamten Kosten. Man kann sich sozusagen durch den Umstieg auf nachhaltige Mobilität ein 15. und 16. Jahresgehalt wieder reinholen.“

Bahnfahrten 30 Mal klimafreundlicher

Der Umstieg auf die Bahn schütze auch das Klima, sagt Gudrun Polzhofer-Girstmair von den ÖBB: „Eine Personenfahrt mit dem Zug ist rund 30 Mal klimafreundlicher als eine Fahrt mit einem Pkw. Das gleiche gilt für jede Tonne Fracht, die wir mit dem Zug transportieren. Sie ist 30 Mal klimafreundlicher als eine mit einem Lkw transportierte Fracht.“

Die Bahninfrastruktur in Kärnten werde auch laufend verbessert, heißt es von den ÖBB. Leuchtturmprojekt sei der Bau der Koralmbahn, die bis Ende des nächsten Jahres fertig sein soll.

Einreichungen für Mobilitätspreis bis 1. Juni möglich

Projekte oder Konzepte zum Mobilitätspreis können von Betrieben, Schulen, Gemeinden, Regionen oder Privatpersonen noch bis 1. Juni eingereicht werden. Die Siegerprojekte werden im September vorgestellt.