Soldatenunterkunft mit Stockbetten
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Chronik

Bundesheerprojekte für Kärnten

Das Bundesheer soll künftig mehr Geld bekommen. Angesichts der Bedrohung durch den Ukraine-Krieg gibt es darüber grundsätzlich politische Einigung. Auch in Kärnten wäre mehr Geld willkommen, um den Investitionsrückstau abzubauen. Es wird auch überlegt, beim Flughafen eine Großkaserne zu bauen.

Viel Geld wäre nötig, um die Hülgerthkaserne samt Militärkommando und die Windischkaserne in Klagenfurt mittelfristig auf modernsten Stand zu bringen. Deshalb gibt es Überlegungen, diese beiden Kasernen aufzulassen und stattdessen eine neue Kaserne auf dem Gelände des Flughafens Klagenfurt zu errichten. Eine Großkaserne nach Villacher Vorbild.

„Kasernen außerhalb der Stadt sinnvoll“

Spruchreif sei aber noch nichts, sagte Militärkommandant Walter Gitschthaler. Alle Liegenschaften und so auch Kasernen werden ständig evaluiert. Am Beispiel der Villacher Großkaserne mache es Sinn, die Unterkünfte zu modernisieren und mit Kasernen aus der Stadt hinaus zu gehen. Es sei die Frage, ob es Sinn habe, in bestehende Kasernen zu investieren oder gleich neu zu bauen. Der Raum Flughafen sei auch sinnvoll von der Verkehrsanbindung her und es gebe in unmittelbarer Nähe einen Übungsraum. Die Kasernen seien in die Jahre gekommen, es gebe aber noch desolatere in Österreich, so Gitschthaler.

In den letzten Jahrzehnten sei das Bundesheer unterdotiert gewesen, von Infrastruktur, über Ausrüstung bis zu Geräten gebe es Rückstau. Man müsse Prioritäten setzen, das Geld werde ja nicht auf einmal sondern nach und nach fließen, so Gitschthaler. Die persönliche Ausrüstung sei hier nicht mehr zeitgemäß, es gebe auch keine geschützten Fahrzeuge. Die Gefahr eines Cyberkrieges mache es nötig, auch hier zu investieren. Es gebe also genug Bedarf, so Gitschthaler.

Vertraulichkeit vereinbart

Aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hieß es zu den Plänen für eine neue Klagenfurter Großkaserne, mit dem Verteidigungsministerium sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Der Landeshauptmann sei dazu laufend im Kontakt mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), eine Großkaserne hätte verteidigungstechnische und stadtplanerische Vorteile. Nötig sei aber, zuerst die offenen Fragen rund um die Flughafen-Grundstücke zu klären, so Kaisers Pressesprecher Andreas Schäfermaier.

Köfer: Transparenz statt Stillschweigen

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer stößt sich an der Aussage des Landeshauptmannes Peter Kaiser (SPÖ), wonach zu den Plänen für eine mögliche neue Klagenfurter Großkaserne mit dem Verteidigungsministerium Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Köfer drängt auf vollständige Transparenz und eine lückenlose Information aller Landtagsparteien über die Pläne. Sollte es tatsächlich zu der Kasernen-Reform in Klagenfurt kommen, müsse das mit einer Aufwertung des Bundesheer-Standortes Kärnten einhergehen, so Köfer.