Vernissage Kunstverein „Art 13“ Völkermarkt Caritas
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Chronik

Kunstverein „Art 13“ unterstützt Caritas

Der Krieg in der Ukraine wird auch für die Hilfsorganisationen immer mehr zur Herausforderung. Die Caritas konzentriert die Unterstützung derzeit auf drei Ebenen. Der Kunstverein „Art 13“ in Völkermarkt versteigerte Werke seiner Mitglieder und spendete 12.200 Euro an die Caritas.

Caritas-Direktor Ernst Sandriesser sagte gegenüber dem ORF Kärnten, dass auch in der vergangenen Woche in der Ukraine wieder viel Elend passiert sei: „Es wurden auch viele Kinder vertrieben und viele alte, kranke Menschen und Zivilisten sind Opfer dieses Krieges und kommen zu uns.“

Kärnten heute dabei

Die Hilfsbereitschaft in Kärnten wegen des Krieges in der Ukraine ist groß. Der Kunstverein „Art 13“ organisierte in der Neuen Burg in Völkermarkt in Kärnten eine große Benefizaktion. 75 Künstlerinnen und Künstler stellten dafür Bilder und Skulpturen zur Verfügung. Der Reinerlös wird an die Caritas gespendet.

Die Arbeit der Caritas konzentriere sich derzeit auf drei Ebenen: Einerseits werde täglich direkt in der Ukraine Hilfe geleistet. Auch in den Nachbarländern sei Hilfe nötig. Zum Beispiel in Polen sei der Gaspreis um 110 Prozent gestiegen und in Rumänien würden die Lebensmittelpreise stetig steigen. Laut Sandriesser müsse man sich aber auch in Kärnten darauf einstellen, dass einige tausend Geflüchtete eintreffen werden, die Unterstützung benötigen.

Ernst Sandriesser Caritas-Direktor
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Caritas-Direktor Ernst Sandriesser

Caritas-Direktor erfreut über Hilfsbereitschaft in Kärnten

Der Krieg und die Millionen von Flüchtlingen lösten aber auch in Kärnten eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, sehr zur Freude von Caritas-Direktor Sandriesser. Zahlreiche Inititativen bildeten sich im ganzen Land, um zu helfen, so auch der Kunstverein „Art 13“ in Völkermarkt. Er versteigerte Werke seiner Mitglieder bei einer Veranstaltung in der Neuen Burg in Völkermarkt und spendete den Reinerlös an die Caritas.

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Spendensammlung in der Burg in Völkermarkt

Zeitgenössische Kunst gegen den Krieg

Die Benefizaktion mit zeitgenössischer Kunst für einen guten Zweck lockte viele Besucher an. Die Idee dazu hatte Künstlerin Helene Wernig. Sie sagt, sie habe wegen der Kriegsnachricht einige Nächte lang nicht geschlafen. Ihre Großmutter sei selbst ausgesiedelt worden und sie wollte mit der Initiative ein Zeichen setzen: „Wir sind genug Künstler und jeder war bereit, ein Objekt oder Kunstwerk zu spenden.“ Auch Obfrau Herlinde Sander zeigte sich überrascht über die Bereitschaft der Künstler, bei dieser Aktion mitzumachen.

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Besucher betrachten Kunstobjekte in der Völkermarkter Burg

Künstler unterstützen guten Zweck

Künstler Sigi Kulterer stelle einen Teil aus der Serie „Some Problems“ zur Verfügng: „Das ist der Über-Titel, aber es geht im Prinzip um Probleme, die jeder von uns hat. Wenn man sich genau in das Bild hineinversetzt kann man das eine oder andere Problemchen erkennen.“

Sein Künstlerkollege Helmut Blažej hoffte, mit seiner Bildspende ebenfalls seinen Teil für den guten Zweck beitragen zu können.

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Grilc: Vergleichbares Angebot selten zu finden

Raimund Grilc, Kunstkenner und Moderator, sagte, das Angebot bei der Veranstaltung sei in dieser Form selten zu finden: „Für einen Durschnittspreis bekommt man hervorragende Werke, die am freien Markt deutlich höhere Preise erzielen. Genau darin liegt der Anreiz für das Publikum.“

Caritas-Direktor Ernst Sandriesser sagte, mit Aktionen wie dieser könne man auch die eigene Ohnmacht überwinden und habe das gute Gefühl und die Gewissheit, etwas Gutes und Richtiges zu tun. Das sei gerade jetzt sehr wichtig.

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Fast alle ausgestellten Bilder fanden neue Besitzer

Lieferengpässe und Rohstoffmangel in vielen Bereichen

Der Krieg in der Ukraine hat auch wirtschaftliche Auswirkungen: Immer mehr Kärntner Firmen verschiedener Branchen klagen über Lieferengpässe und Rohstoffmangel. In der Landwirtschaft reißen die Lieferketten für Dünge- und Futtermittel ab. Angesichts dessen mag es als eher untergeordnetes Problem erscheinen, dass auch die Kärntner Jägerschaft Schwierigkeiten hat, ihre Übungsmunition zu bekommen.