Flughafen Klagenfurt Airport außen
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Chronik

Flughafen Klagenfurt: Zukunft weiter offen

Seit Sonntag gilt der Sommerflugplan der Austrian Airlines. Schrittweise soll es wieder mehr Flüge von Klagenfurt nach Wien geben, heißt es von den Austrian Airlines. Gleichzeitig muss der Flughafen Klagenfurt seine Passagierzahl steigern. Das Land ließ einen möglichen Rückkauf der Flughafen-Anteile rechtlich prüfen. Das Gutachten liegt jetzt vor.

Von versprochenen neuen Fluglinien und einem Passagier-Wachstum ist am Airport Klagenfurt noch nichts bis wenig zu sehen. Einige Urlaubs-Charterflüge waren das bisher kräftigste Lebenszeichen, auch eine neue Acker-Box mit regionalen Lebensmitteln zum Einkaufen wurde kürzlich eröffnet. Nach wie vor gibt es jedoch keine Entscheidung, ob der private Flughafen-Mehrheitseigentümer, die Lilihill-Gruppe, wie von ihr gewünscht Flughafen-Grundstücke um rund 38 Euro pro Quadratmeter kaufen darf. Lilihill will dort ja die Aviation City mit Betrieben ansiedeln. Für sie Voraussetzung, um überhaupt künftig noch Flugbetrieb zu haben.

Stadt und Land gegen Verkauf

Nein zu einem Grundstücksverkauf sagen dazu bisher die Miteigentümer, das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt. Der zuständige Beteiligungs-Landesrat, Martin Gruber (ÖVP), hatte zuletzt auch die sogenannte Call-Option, einen Rückkauf der Flughafen-Anteile, in den Raum gestellt. Das ist laut Vertrag grundsätzlich möglich, wenn die Passagierzahl in Klagenfurt auf unter 100.000 im Jahr sinkt. Im Vorjahr waren es weniger als 30.000. Das sei vor allem auf die Pandemie zurückzuführen war dazu vom Flughafen-Mehrheitseigentümer zu hören.

Aufsichtsrat entscheidet Ende April über Call-Option

Ein Gutachter bewertete nun im Auftrag des Landes einen möglichen Rückkauf und prüfte rechtlich, ob ein pandemiebedingtes Passagierminus diesen verhindern würde. Dazu sagte Martin Payer von der zuständigen Landes-Beteiligungsverwaltung: „Das Gutachten besagt, dass das Coronavirus keine Ausrede mehr ist und die Call-Option für das Jahr 2021 gezogen werden kann. Ob die Call-Option tatsächlich gezogen wird entscheidet der Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung. Von dieser Entscheidung hängen alle weiteren Schritte am Flughafen ab.“

Diese Aufsichtsratssitzung soll Ende April stattfinden. Der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) ließ ausrichten, er wolle dem Gremium nicht vorgreifen. Ob nun das Land den Flughafen tatsächlich wieder übernimmt oder auch nicht: Die Konkurrenz wird größer, denn der nahe Flughafen Laibach baut sein Angebot mit neuen Linienflügen in europäische Hauptstädte aus.

Flugstreichungen verärgern AUA-Passagiere

Gleichzeitig verärgert die Absage von bereits gebuchten Frühflügen der Austria Airlines von Klagenfurt nach Wien derzeit so manchen Passagier. Derzeit bietet die AUA viermal wöchentlich einen Frühflug an – doch der wird immer wieder gestrichen, wie auch zweimal diese Woche. Es gebe immer wieder zu wenig Passagiere, dass mache den Abflug ab Klagenfurt weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll, so eine AUA-Sprecherin. Das Angebot werde aber in Richtung Sommer schrittweise wieder hochgefahren. Im Sommer seien die Flüge gut ausgelastet.