Es begann mit einer spontanen Idee und endete mit einer kompletten Fertigungsstraße. In der Schneiderei von 4everyoung mit Namen NAHTSTELLE in der Klagenfurter Feschnigstraße sind momentan alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Fertigung der Ukraine Taschen beschäftigt.
Taschen für die Ukraine
In den Farben des kriegsgeschüttelten Landes, Blau und Gelb. Vor drei Wochen wurde die Herstellung gestartet, nun kann man sich vor Aufträgen kaum retten.

Planen von Zelten und Lastwagen
Andreas Ruppnig ist Leiter der Näherei: „Wir machen 30 Taschen pro Tag, große und kleine. Die Mitarbeiter arbeiten gerne dafür.“ Verwendet werden alte Planen zum Beispiel von Lastwagen, Zirkus oder Festzelten. Wer hier bei 4everyoung arbeitet, soll fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Bei jedem zweiten gelingt das auch. Das Beschäftigungsprojekt wird von Land, AMS und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

Alleine in der Schneiderei sind Menschen aus sechs Nationen vertreten, einige wissen, wie es ist, vor Krieg zu flüchten. Näherin Mojgan Tajik kommt aus Afghanistan: „Wir können anderen Leuten helfen, und allen sagen, Krieg ist für Menschen nichts Gutes.“

Aus Altem wird ganz Neues
Die Taschen für die Ukraine sind aber nur ein Beschäftigungsprojekt von vielen. Die Idee des Upcyclings wird hier seit mehr als 20 Jahren gelebt. Aus alten Materialien entsteht Neues. So wird Schmuck aus alten Computerteilen hergestellt. Verkauft wird alles online unter dem Namen Gute Dinge, so Sonja Mitsche, Geschäftsführerin von 4everyoung: „Bei den Teilen, die wirklich nicht mehr verwertbar sind, da kommen unsere kreativen Köpfe, suchen sich die schönsten Teile und machen Schmuck und Gebrauchsartikel daraus.“

Bisher kamen durch den Verkauf der Ukraine-Taschen mehr als 7.000 Euro zusammen. Das Ziel, 10.000 Euro, rückte dank der vielen Vorbestellungen bereits in erreichbare Nähe.