Die Firma Imerys hat zwei Werke in der Ukraine, eines davon südlich von Kiew. Dort werden feuerfeste Elemente hergestellt. Mit Ausbruch des Krieges kam die die Produktion zum Erliegen, so Geschäftsführer Harald Angerer: „Wir haben seit einem Monat tägliche Krisentelefonate mit den Kollegen. Da die Bombenangriffe in den letzten Tagen zunahmen und die Menschen in die Luftschutzkeller mussten, haben wir uns dazu entschieden, die Familien von einem Werk zu evakuieren.“
Imerys organisiert Evakuierung
Für seinen Standort in der Ukraine hat der Industriebetrieb Imerys die Evakuierung von mehr als 100 ukrainischen Mitarbeiterinnen samt Familien organisiert.
Große Hilfsbereitschaft
Da das Kärntner Werk des internationalen Konzerns der Ukraine am nächsten liegt, wurde Angerer mit der Evakuierung beauftragt. „Ich habe dann die Stadt Villach und die Industriellenvereinigung angerufen. Das Resultat war, dass ich Namen von acht Hotels bekommen habe, die sich bereit erklärt haben, zu helfen. Auch die Kärntner Buslinien sagten sofort ihre Unterstützung zu.“
Zwei Stockbusse machten sich über Ungarn auf in die Ukraine. Sie nahmen auch humanitäre Hilfsgüter mit. Im Gegenzug wurden die Familien der ukrainischen Imerys-Mitarbeiter nach Kärnten geholt, zumeist Frauen und Kinder sowie ältere Menschen. Auch vier Männer sind unter ihnen.

Schulbetrieb wird organisiert
Die insgesamt 150 Personen wurden im Hoteldorf Schönleiten am Faaker See untergebracht. „Für nächste Woche ist geplant den Schulbetrieb zu organisieren. Alle schulpflichtigen Kinder werden Schulen zugewiesen. Für unsere Mitarbeiter müssen wir dann schauen, wer was macht. Ich habe gehört, dass sie im Hotel schon entsprechend beschäftigt werden. Sie können mithelfen beim Kochen oder bei der Organisation der Gruppe“, so Angerer.
Die Versorgung in Kärnten geschieht zum Großteil unter Mithilfe von vielen Freiwilligen, die alles unternehmen, um den Flüchtlingen so gut es geht durch diese schwierige Zeit zu helfen, so Angerer.