Bus mit Flüchtlingen
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Ukraine-Krieg

Land rechnet mit mehr Flüchtlingen

Der Landeskrisenstab hat sich am Freitag einmal mehr mit dem Ukraine-Krieg und den Auswirkungen auf Kärnten auseinandergesetzt. Mittlerweile sind 439 Vertriebene untergebracht. Jetzt gehe es darum, dauerhafte Unterkünfte für sie zu finden. Das Land rechnet damit, dass noch mehr Flüchtlinge ankommen werden.

Spielplätze in Wohngebieten werden zu Kampfschauplätzen, russische Raketen schlagen im Minutentakt ein. Es sind unvorstellbare Zustände, die in der Ukraine herrschen. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Allein in Polen suchen mittlerweile mehr als zwei Millionen Menschen Schutz.

Täglich werden es mehr, so Gerd Kurath vom Landespressedienst. In Kärnten registrierten sich mittlerweile 1.700 Personen, es blieben aber nur wenige, wie Kurath vorrechnete: „In den Kärntner Quartieren haben wir aktuell 439 Menschen untergebracht. Davon befinden sich momentan 186 im Landesasylzentrum Langauen. Der Rest befindet sich in den Notunterkünften, hierbei handelt es um Pensionen bzw. Hotelleriebetriebe.“

Land sucht nach großen Quartieren

Weil noch mit deutlich mehr Flüchtlingen gerechnet wird, läuft derzeit die Suche nach einem größeren Quartier für unbegleitete Minderjährige, aber auch nach Hallen: „Wenn tatsächlich viele Menschen kommen, wird man das nicht anders abarbeiten können, als dass man sich mit diesen Hallen behilft. Aktuell gilt die Regel in Kärnten, dass wir versuchen, möglichst Betten statt Feldbetten zu suchen“, so Kurath.

Distance-Learning für ukrainische Schüler angedacht

187 Kinder und Jugendliche sind in Kärnten bereits in den Schulalltag in Kärnten integriert. Vom Bildungsministerium soll es künftig die Empfehlung geben, Schülerinnen und Schüler erst nach der Überstellung in die Grundversorgung in den Regelunterricht aufzunehmen:

Offen ist noch, ob und wie ukrainische Kinder unterrichtet werden sollen. Das Land wartet auf Informationen aus dem Bildungsministerium. „Es steht im Raum, dass es speziell für ältere Schülerinnen und Schüler, also wenn sie vor Abschlüssen stehen, dass man sich hier mit Distance-Learning behelfen könnte, aber hier gibt es noch keine Entscheidung“, so Kurath.

Nachfrage nach CoV-Impfung

Ukrainische Vertriebene fragen auch vermehrt nach CoV-Schutzimpfungen, heißt es aus dem Krisenstab. Deshalb werden demnächst mobile Impfteams in die Unterkünfte geschickt, mit Aufklärungsbögen in ukrainischer Sprache, so Gerd Kurath. Auch die Wirtschaftskammer bot Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine an, unter anderem mit Sprachkursen über das WIFI. Die Stadt Klagenfurt wiederum hat eine Broschüre in mehreren Sprachen herausgegeben mit den wichtigsten Anlaufstellen für Kriegsflüchtlinge in der Stadt.