Chronik

Deutsche „Gewinnerzentrale“ war Abzocke

Eine 63 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Spittal/Drau ist Opfer von Betrügern geworden. Unbekannte versprachen der Frau hunderttausende Euro Gewinn, die „Bearbeitungsgebühren“ erwiesen sich allerdings als teure Abzocke, dem Opfer – das sich zudem verschuldete – wurden zehntausende Euro herausgelockt.

Fast ein ganzes Jahr lang kontaktieren die Täter die 63-jährige Frau telefonisch und gaben dabei vor, von der „Gewinnerzentrale“ in München damit beauftragt worden zu sein, eine Ausschüttung in der Höhe von mehreren hunderttausend Euro vorzubereiten.

„Bearbeitungsgebühren“ in Bitcoinbons bezahlt

Die unbekannten Täter gaben an, dass die Gewinnauszahlung nur möglich sei, wenn das Opfer die Bearbeitungsgebühren übernehme. Laut Polizei hatte das Opfer vor Jahren an einer Klassenlotterie in Deutschland teilgenommen, weshalb sie sich von der Richtigkeit der Angaben zur Gewinnauszahlung überzeugen ließ.

Die Bezahlung der Kosten erfolgte mit Bitcoinbons, die vom Opfer in Trafiken gekauft wurden. Den Ladecode gab das Opfer jeweils telefonisch an die unbekannten Täter weiter. Insgesamt wurden so mehrere hundert Stück Bitcoinbons im Wert von mehreren zehntausend Euro eingelöst. Vom Opfer wurden auch Überweisungen auf ein deutsches Konto durchgeführt.

Um die geforderten Beträge bezahlen zu können, lieh sich die Frau auch Geld von Bekannten aus. Ein Geschädigter erstattete Anzeige, weil die Frau das Geld nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückbezahlte. In dieser Sache werden von der Polizei weitere Ermittlungen durchgeführt.

„Erbschaft“: Klagenfurter verlor 200.000 Euro

Auch in Klagenfurt wurde ein Fall von Internetbetrug bekannt, Opfer wurde ein 49 Jahre alter Mann, dem über das Internet die Möglichkeit einer Erbschaft vorgegaukelt worden war. Er wurde sogar um 200.000 Euro gebracht. Drei Monate lang versuchten die Kriminalbeamten des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt, den Fall zu klären. Eine Spur führte die Ermittler schließlich zu einem 32 Jahre alten Mann aus Afrika. Er sitzt an der Elfenbeinküste bereits wegen Betrugsdelikten in Haft.

Liebesbeziehung vorgetäuscht

Über das Internet hatte sich der Mann als Frau ausgegeben und dem 49-Jährigen Klagenfurter eine Liebesbeziehung vorgetäuscht. Schließlich wurde ihm ein Erbe in der Höhe von 300.000 Euro versprochen. Um den Betrag zu erhalten, wurde der Klagenfurter dann aber gleich mehrmals aufgefordert, Steuern und Gebühren zu bezahlen – was der Kärntner auch tat. Insgesamt überwies er sage und schreibe 200.000 Euro an verschiedene Personen – auf das versprochene Erbe wartete der Klagenfurter allerdings vergeblich.