Training bei Nacht der ARA Flugrettung
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Chronik

RK1 trainiert Windenbergung bei Nacht

Die Crew des RK1 in Fresach wird für die Seilbergung bei Nacht fit gemacht. Ab Ende dieser Woche sind dann auch Nacht-Seilbergungen in Kärnten möglich. Für Verletzte im alpinen Gelände bedeutet das, schnellere Hilfe nach Unfällen.

Für die ARA Flugrettung war es ein echter Meilenstein, als es von der dafür zuständigen Behörde Austro Control die Genehmigung dafür gab, mit dem Notarzthubschrauber Windenbergungen auch bei Nacht durchzuführen. Denn sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es aktuell kein zweites ziviles Flugrettungsunternehmen, das eine behördliche Erlaubnis besitzt, solche herausfordernden Bergeverfahren mit der Winde bei Dunkelheit zu absolvieren.

Ausbildung von Hubschrauber-Crews

In Tirol führt die ARA-Flugrettung schon seit Herbst Seilwindenbergungen bei Nacht durch – in Kärnten wird es Ende der Woche soweit sein. Noch läuft dort in Fresach dieAusbildung der Hubschrauber-Crews.

Risikoreiche Bergung am Boden entfällt

Ab Montag erhält nun auch die Crew des RK1 in Fresach die für solche Einsätze zwingend notwendigen Schulungen. Der leitende Windenoperator der ARA Flugrettung, Christian Zlöbl, erklärt: „Speziell bei Bergungen im unwegsamen oder alpinen Gelände nach Einbruch der Dunkelheit sind nun deutliche Verbesserungen zu erwarten. Vielfach ist eine Landung bei Nacht im schwer zugänglichen Gelände nicht möglich und die bodengebundenen Rettungskräfte müssen sich daher oft stundenlang zum Verunfallten vorkämpfen und diesen unter größten Mühen abtransportieren. Dieser physisch wie psychisch extreme und mitunter risikoreiche Aufwand ist nun in vielen Fällen Geschichte. Zum Wohle des Patienten, aber auch zu Gunsten der Helfer am Boden.“

5.000 Alpinunfälle im Vorjahr

Bei Unfällen auf den Bergen sind im Vorjahr in Österreich fast 5.000 Menschen verletzt worden und mehr als 270 gestorben. Betroffen sind überwiegend sind Sportler oder Wanderer, zu einem Drittel trifft es auch Jäger oder Forstarbeiter. Wenn die Bergrettung Nachts auf dem Boden zu lange zum Verletzten braucht, muss der richtige Hubschrauber mit der richtig ausgestatteten Crew zum Einsatz kommen. Für einen solch lebensrettenden Nachteinsatz für eine verunglückte Frau in Bayern erhielt die ARA Flugrettung erst vor kurzem eine internationale Auszeichnung.

Drei Personen über Rettungswinde transportierbar

Den großen Unterschied macht die fest am Hubschrauber montierte Rettungswinde, die im Gegensatz zur üblichen Seilbergung bis zu drei Personen transportieren kann und das noch viel rascher. ARA-Geschäftsführer Thomas Jank: „Das ist einen Spezialwinde und hat einfach den Vorteil, dass wir an die Unfallstelle fliegen und dann den Notarzt und Flugretter über diese Winde direkt an den Unfallort winchen können. Das zweite ist, es braucht ausgebildetes Personal, einen sogenannten Winden-Operator, der vom Hubschrauber aus diese Winde betätigt.“

Nicht nur die schnellere Versorgung der Verletzten sondern gerade der rasche Transport ins Krankenhaus kann entscheidend sein, sagte Geschäftsführer Thomas Jank: „Das ist unter Umständen die wesentlich größere Challenge in so einem Fall, wenn man hier mit der Winde das Unfallopfer wegbekommt, dann spart man mitunter nicht nur Minuten, sondern Stunden.“

Nächtlicher Lärm im Raum Fresach möglich

Da die für die Schulung notwendigen Trainingsflüge primär bei Dunkelheit stattfinden müssen, ist im Großraum Fresach von Montag (28. März) bis einschließlich Samstag (2. April) zwischen 19.00 und 24.00 Uhr mit vermehrten Flugbewegungen und damit einhergehend mit erhöhtem Fluglärm zu rechnen.

Stationsleiter Markus Winkler sagt: „Wir werden die erforderlichen Trainingsflüge so gut es geht fernab von besiedeltem Gebiet durchführen. Dennoch können wir natürlich nicht gänzlich ausschließen, dass da und dort die nächtliche Fresacher Ruhe etwas gestört wird. Dafür ersuchen wir bereits jetzt um Verständnis.“