Politik

Kritik an Arbeiten trotz Infektion

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) zeigt sich angesichts der ab Donnerstag in Innenräumen herrschenden Maskenpflicht erleichtert. Kritik übt sie aber der Möglichkeit, dass symptomlos Infizierte in Gesundheitsberufen arbeiten dürfen. Bei der KABEG sieht man hier keinen großen Effekt, denn die meisten Infizierten hätten Symptome.

Die Maskenpflicht in Innenräumen wird großteils wiedereingeführt, in der Nachtgastro und bei größeren Events gilt alternativ die 3-G-Regel. Die Quarantänebestimmungen werden gelockert, künftig können Erkrankte unter gewissen Umständen die Isolation ohne negativen Test beenden. Ohne Test aus der Quarantäne entlassen zu werden gilt, wenn Erkrankte seit 48 Stunden symptomfrei sind und fünf weitere Tage eine „Verkehrsbeschränkung“ in Kauf nehmen.

Arbeiten mit FFP2-Maske trotz Infektion

Konkret heißt das, dass sie beim Kontakt mit anderen Maske tragen müssen. Außerdem ist ihnen der Zutritt zu Gesundheitseinrichtungen, Gastronomie, Fitnessstudios und Großveranstaltungen untersagt. Handelt es sich bei den genannten Orten um den Arbeitsort, so kann dieser dennoch aufgesucht werden – Voraussetzung ist dabei das durchgehende Tragen einer FFP2-Maske.

Prettner sagte zu den Regelungen, sie sei „erleichtert“, dass die Bundesregierung – wenn auch spät – eingesehen habe, dass der Wegfall der Maskenpflicht viel zu früh passiert sei und ein Fehler war. Die Maskenpflicht sei angesichts der täglichen Rekordzahlen eine Notbremsung. „Sehr kritisch sehe ich die Möglichkeit, dass symptomlose Infizierte aus Gesundheitsberufen zur Arbeit gehen können: Kärnten wird das äußert restriktiv handhaben.“ Es werde nur in absoluten Ausnahmefällen und mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen geschehen, so Prettner. „Das wird sicher nicht zum Regelfall werden.“

„Die meisten haben Symptome“

Der Pflegedirektor des Klinikum Klagenfurt, Bernhard Rauter, sagte dazu, er erwarte sich von der Regelung keinen besonderen Effekt, denn in der letzten Zeit hätten viele Mitarbeiter Symptome gehabt und seien im Krankenstand gewesen. Es werde Einzelfälle geben, man kämpfe weiter. Man habe mit Clustern und Personalausfällen zu tun, Betten müssen gesperrt werden, so Rauter. Das werde auch weitere Wochen so bleiben. Vor allem bei den Risikopatienten sei es auch zu gefährlich, infiziert mit ihnen zu arbeiten, so Rauter. „Wenn ich mir das vorstellen kann, dann im Bereich der Isolationspflege bei Covid-Patienten. Auf den Normalstationen eher nein.“

Betroffene müssten auch spezielle Schutzkleidung tragen. FFP2-Masken seien sowieso Pflicht und auch immer gewesen. In allen KABEG-Häusern gebe es enorme Personalausfälle, die ja auch nicht über alle Bereiche aufgeteilt sein. In manchen Bereichen habe man mit Clustern große Schwierigkeiten, zum Beispiel bei den Operationen, im Aufwachzimmer und bei der Anästhesiepflege. Einige Operationen seien verschoben worden, so Rauter.

Aktuelle Fallzahlen

Derzeit sind 23.197 Personen aktuell infiziert, binnen 24 Stunden kamen 2.542 Neuinfektionen dazu, 2.090 gelten als neu genesen. 272 Personen sind hospitalisiert, um zwei weniger als am Vortag. Davon 255 stationär und 17 auf einer Intensivstation. Die Zahl der Covid-Toten stieg um einen Fall auf 1.219 seit Beginn der Pandemie. Damit starben im März 44 Personen an Covid-19.

Team Kärnten spricht von Chaos

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, die neuen CoV-Regeln verursachen in der Realität das blanke Chaos. Kaum ein Bürger habe mehr einen Überblick, welche Bestimmungen gerade Gültigkeit haben. Die neuen Regelungen bedeuten vor allem für Gastronomie und Veranstalter große Planungsunsicherheit.