Landesfeuerwehrverband Klagenfurt
ORF/Bernhard Bieche
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Chronik

Medienzentrum für Blackout-Fall

Sollte es in Europa zu einem länger dauernden Stromausfall, einen Blackout, kommen, muss die Bevölkerung als erstes über alle Vorgänge und Verhaltensmaßnahmen informiert werden. Das Land stellte dafür am Mittwoch ein Medienzentrum vor, das im Gebäude des Landesfeuerwehrverbandes eingerichtet wird.

Kommt es tatsächlich einmal zu einem Blackout, bricht in kürzester Zeit alles zusammen, vom Handynetz bis hin zur Supermarktkasse oder Tankstelle. In dieser Ausnahmesituation ist es am wichtigsten, die Bevölkerung mit Informationen zu versorgen, so Markus Hudobnik, der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes Kärnten: „Die Information ist alles, die Bevölkerung muss wissen, was passiert ist. Mit diesem Medienzentrum versuchen wir, alles zu tun. Wir binden auch den ORF mit ein, solange ein normales Radio funktioniert. Sonst müssten sie sich in ein Auto setzen und dort das Radio einschalten.“ Am besten hat man aber ein Kurbelradio oder Solarradio zuhause.

Medienzentrum beim Landesfeuerwerhverband
ORF/Bernhard Bieche
Am Mittwoch wurden den Medienvertretern ihr Notfall-Arbeitsplatz präsentiert

Eine Woche lang mit Notstrom versorgt

Im Medienzentrum auf dem Gelände des Landesfeuerwehrverbandes in Klagenfurt werden die Medien einerseits mit Informationen aus erster Hand versorgt aber sie können hier auch auf die notwendige technische Infrastruktur zugreifen, so Hudobnik. Das Medienzentrum habe ein starkes Notstromaggregat, man könnte eine Woche lange diese Räume mit Notstrom versorgen.

Medienraum im Landesfeuerwehrverband
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Markus Hudobnik links mit dem Leiter des Landespressedienstes, Gerd Kurath, bei der Präsentation

Gemeinden errichten Anlaufstellen

Derzeit ist man auch dabei, in den Bezirken und Gemeinden Leuchttürme einzurichten. Das sind öffentliche Zentren, die mit Notstrom versorgt werden. Dort finden Menschen eine Not-Anlaufstelle im Fall eines Blackouts und im Notfall auch wohnortnah Hilfe, so Hudobnik: „Wir sind in der Aufbauphase, haben 85 Anträge für mobile Notstromaggregate bekommen. Die Städte werden mehrere solche Zentren haben.“

Abgesehen von den Vorbereitungen des Landes wird die Bevölkerung aufgerufen, familieninterne Vorkehrungen zu treffen, was zu tun ist, wenn die Kommunikation zusammenbricht.

Welche Auswirkungen kann ein Blackout haben

  • Beleuchtung: Licht, Ampeln und Signale fallen aus.
  • Mobilität: Öffentliche Verkehrsmittel, Garagen und Aufzüge fallen aus. An den Tankstellen gibt es keinen Treibstoff (elektrische Pumpen).
  • Heizen: Heizungen und Lüftungen fallen aus, Öl- und Gas-Zentralheizungen sind auf elektrische Energie angewiesen.
  • Wasser: Die öffentliche Wasserversorgung und die Wasserentsorgung kann ausfallen.
  • Lebensmittel: Kühl- und Gefrierschränke versagen den Dienst.
  • Kochen: Herd, Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffeemaschine fallen aus.
  • Kommunikation: Rundfunk, TV, Mobilfunk, Festnetz und Internet funktionieren nur noch eingeschränkt und im Extremfall überhaupt nicht mehr.
  • Geld: Geldautomaten funktionieren nicht mehr, Banken sind geschlossen.
  • Einkauf: Geschäfte, Apotheken und Supermärkte müssen schließen, frische Lebensmittel gehen rasch zur Neige.