Osterkrippe
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Freizeit

Osterkrippen aus dem Lavanttal

Sie werden Osterkrippen, Passionskrippen oder Fastenkrippen genannt und sind hierzulande nicht so üblich, wie zum Beispiel in Tirol. Das wollen die St. Andräer Krippenfreunde ändern und widmen sich nun diesem Thema. Dargestellt werden die Leidensgeschichte Christi, die Kreuzigung und die Auferstehung.

Die 70 Mitglieder der St. Andräer Krippenfreunde treffen einander mehrmals pro Woche in einer stillgelegten Tischlerei in Pirk bei St. Andrä und arbeiten an ihren Krippen. Diesmal wird jedoch nicht an Weihnachtskrippen gebastelt, sondern erstmals an Osterkrippen. Die erste entstand während des ersten Lockdowns in der Pandemie, erzählt die Obfrau des Vereins, Rosemarie Gabriel: „Ostern ist ja das größte Fest des Christentums. Warum sollte man also nur für Weihnachten und nicht auch für Ostern eine Krippe machen?“ Für sie sei das Krippenbauen eine Lebensaufgabe.

Osterkrippenbastler
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St. Andräer Krippenfreunde beim Krippenbauen

Ideen gehen niemals aus

So gibt es zum Beispiel eine Krippe mit dem Thema das letzte Abendmahl. 40 Stunden Arbeit stecken in dieser Osterkrippe. Ganz zufrieden ist Rosemarie Gabriel nicht: „Man ändert vieles oder baut noch einmal eine neue und lässt seine Ideen über das biblische Geschichtenentstehen einfließen. Ich würde zum Beispiel die Figuren etwas weiter auseinander stellen. Es gibt immer wieder etwas, wo man hinten nach sagt, man würde es ändern.“

Osterkrippen basteln
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Kreuzigung

Handwerkskunst braucht viel Erfahrung

Die Mitglieder der St. Andräer Krippenfreunde sind als Architekten, Baumeister, Zimmermänner und Maurer im Einsatz. Sie sind ausgebildete Krippenbaumeisterinnen und -meister, die ihr Handwerk in Tirol erlernten. Die Initialzündung für dieses Hobby hatte Karl Schmerlaib vor vielen Jahren: „Es fing mit der Geburt meiner Tochter 1984 an. Ich wollte ihr eine eigene Krippe bauen. Dafür, dass ich damals erst wenige Vorkenntnisse hatte, ist sie recht gut gelungen. Jahre später machte ich einen Kurs und frischte meine Kenntnisse wieder auf.“

Osterkrippe
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Das letzte Abendmahl

An jedes Detail wird bei der Ausführung gedacht und so ist auch hier ist die Hoffnung zu sehen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Anfang.

Osterkrippe
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Osterkrippe zeigt leeres Grab nach Auferstehung

Weitergabe nur an echte Liebhaber

Jetzt fehlt nur noch der perfekte Ausstellungsraum, wo die Krippen das ganze Jahr über präsentieren werden können. Denn verkauft wird kaum eine, sagte Dieter Ellersdorfer: „Von denen, die ich bis jetzt gemacht habe, habe ich nur die eine oder andere verschenkt. Ich schenke nur Leuten eine Krippe, die sie auch schätzen. Nach 40 bis 50 Arbeitsstunden hat man das fertige Werksstück vor sich. Man hat einen ganz anderen Bezug dazu, wenn man das selber macht, als wenn man in ein Geschäft geht und eine kauft. Kaufen kann jeder.“