Die Bildungsdirektion rechnet damit, dass sich die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler weiter erhöhen wird. Seit einer Woche besucht z.B. die 15 Jahre alte Elisabeth Melnyk die 6. Klasse im Gymnasium in St. Veit. Sie ist erst vor kurzem mit ihrer Mutter und Schwester aus der Ukraine geflüchtet. In der Klasse wurde sie sehr gut aufgenommen. Mitschülerin Ari Maizinger kümmert sich besonders um sie. Auch in den Freistunden wird vor allem Deutsch geübt. „Das Schwierigste ist jetzt natürlich die Sprache, aber ich hoffe, dass ich bald mehr verstehe, um mich besser mit allen unterhalten zu können“, so Elisabeth Melnyk.

„Es ist natürlich manchmal ein bisschen stressig im Unterricht parallel zum selbst erlernen noch anderen Leuten etwas beizubringen. Es funktioniert aber sehr gut und sie ist auch sehr sprachinteressiert. Sie fragt von sich aus viele Vokabeln, die sie irgendwo aufschnappt“, erzählt Ari Maizinger.
Zweisprachige Bücher für Schüler
Die Ukraine stellt Schulbücher als E-Books für Schulkinder verschiedener Altersgruppen zur Verfügung, die Deutsch lernen: Ukrainisch-Deutsch.
Große Hilfsbereitschaft
Auch Dolmetscherin Anastasia Svirkova hilft Elisabeth und ihrer Familie. Generell sei die Hilfsbereitschaft groß. „Es hat begonnen beim Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien und geht weiter dahin, dass sie sie in der Pause zu allen möglichen Dingen befragen“, so Elisabeths Lehrerin Barbara Horcicka.
„Für die Schule ist das einerseits eine Herausforderung aber auch gleichzeitig eine Chance auf das Geschehene zu reagieren. Wir müssen da spontan menschlich reagieren“, so Schuldirektor Manuel Pichler.

Bildungsdirektion: Täglich Anfragen
In der Bildungsdirektion wurde eine eigene Servicestelle für geflüchtete, schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine eingerichtet. „Wir haben derzeit täglich Anfragen zu Schulplätzen für ukrainische Kinder und Jugendliche. Die Anfragen kommen derzeit noch hauptsächlich von Privatangereisten. Dadurch, dass jetzt immer mehr in der Bundesversorgung sind, rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg“, so Bildungsdirektorin Isabella Penz.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten bei Bedarf auch Förderunterricht und psychologische Unterstützung. Eine Herausforderung, da aufgrund der Corona-Pandemie derzeit viele Lehrkräfte ausfallen. Bis zu den Sommerferien würde man aber mit dem bestehendem Personalstand auskommen, heißt es aus der Bildungsdirektion.