Gooldschakal
Jennifer Hatlauf
Jennifer Hatlauf
Tiere

Projekt Goldschakal wird ausgewertet

Der Goldschakal ist ein Raubtier und mit dem Hund verwandt. Vereinzelt kommt er auch in Kärnten vor. An der Universität für Bodenkultur in Wien läuft seit 2015 ein Projekt, das sich mit der Verbreitung beschäftigt. Ein Teil davon war der Ernährung der Tiere im Tierpark Rosegg gewidmet, die Studie wird derzeit ausgewertet.

Wildtierökologin und Projektleiterin Jennifer Hatlauf von der Boku betrieb unter anderem mit den im Tierpark Rosegg lebenden Goldschakalen ein Forschungsprojekt. Im Lavanttal wurde vor kurzem bei einer Studie, die diesem Projekt zugeordnet ist, intensiv nach Goldschakalen gesucht. Um Näheres über diese Tier herauszufinden, werden verschiedene Techniken angewandt, so Hatlauf.

"Das ist zum einen die bioakustische Stimulation, aber auch Fotofallen und Spürhunde, die Losung suchen. Die Hunde finden den Kot der Goldschakale und daraus könne man sich die DNA ansehen, so Hatlauf, das gehe bis hin zum einzelnen Tier. So kann man die Spuren der Goldschakale von jenen der Wölfe und Füchse unterscheiden.

Heulen wird nachts vorgespielt

Im Lavanttal wurde mit der Bioakustik-Methode gearbeitet, das Heulen von Goldschakalen wurde vorgespielt. Dann warten die Forscher auf Antwort, denn die Goldschakale in der Gegend werden zum Heulen animiert. Einzeltiere antworten aber eher nicht, so Hatlauf. Da Goldschakale dämmerungs- und nachtaktiv sind, ist man in der Dunkelheit mit akustischen Signalen unterwegs: „Wir setzen alle drei Kilometer einen Rufpunkt, spielen den Ruf 30 Sekunden ab und dann warten wir ein paar Minuten.“ Das werde dreimal wiederholt, dann fahre man drei Kilometer weiter und das Ganze beginnt von vorne.

Ruf des Goldschakals:

Vier Nächte lang war Hatlauf mit Jägern aus der Region unterwegs, einmal Mal in der Nähe von St. Paul im Lavanttal, wo es aber keine Sichtung gab. Die Goldschakal-Hauptforschungsgebiete liegen im Burgenland und in Niederösterreich.

Fressen und Losung untersucht

Bei dem Projekt in Rosegg habe man beobachten können, wie sich eine Gruppe von Goldschakalen ernähre und habe das dokumentiert, auch die Losung wurde untersucht. Es ging dabei darum, wie viel Biomasse ein Goldschakal produziert. Wie viel frisst er und wie viel Losung entsteht daraus. Die Forschungen im Tierpark sind zwar abgeschlossen, aber die Daten werden noch ausgewertet und könnten bis Ende des Jahres vorliegen.

Goldschakal
Goldschakal

Füchse weichen Goldschakalen aus

In Niederösterreich und im Burgenland wird erforscht, wie gut sich Goldschakale mit Füchsen vertragen. Hatlauf sagte, in Österreich und Deutschland schaue man sich an, wie viele Füchse und wie viele Goldschakale unterwegs seien und ob sie einander ausweichen. Abgeschlossene Studien zeigen folgende Ergebnisse: „Die Interaktion Goldschakal-Fuchs ist eine spannende Fragestellung. Eine Studie in Ungarn hat gezeigt, dass Füchse leichteren Nachwuchs haben, wenn sie in Goldschakalgebieten vorkommen.“

Goldschakal im Schnee
Jennifer Hatlauf
Goldschakal im Winter

Außerdem fand man bei Forschungen heraus, dass Füchse Goldschakalen aus dem Weg gehen, da Goldschakale etwas größer und stärker sind. „Sonst würde das vielleicht schlecht für ihn ausgehen, genau so wie für Goldschakale, wenn sie in Wolfsgebiete kommen.“

Tiere wandern oft weit

Goldschakalsichtungen gab es in Kärnten im Lavant- und Gailtal: „Er kommt auf eigenen Pfoten in neue Gebiete und kann auch weit wandern. Die Population wächst in südlichen Ländern, in Europa gibt es geschätzt 117.000.“ Nach Österreich kommen die Goldschakale vermutlich aus Ungarn, Slowenien oder Friaul. Dort breiteten sie sich gut aus, es gehe ihnen dort auch gut, so die Forscherin.

Jennifer Hatlauf  mit ausgestopftem Goldschakal
Jennifer Hatlauf
Jennifer Hatlauf

Das werde sich auch weiter so entwickeln, die Zahlen steigen. Sie freue sich auf Antworten der Forschung, man müsse das aber im Auge behalten und das Gesamtsystem beobachten. Viele Interessensgruppen müsse man gut darüber informieren, so Hatlauf. In Kärnten ist der Goldschakal geschützt.