Kuckuck sitzt auf einem Pfosten
B. Huber
B. Huber
Tiere

Kuckucke werden wieder gezählt

BirdLife Österreich bittet die Bevölkerung wieder, Kuckuckssichtungen bzw. -rufe zu melden. Es zeigt sich, dass die Kuckucke bereits viel früher aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurückkommen als noch vor 20 Jahren. Das soll durch ein wissenschaftliches Projekt genauer untersucht werden.

Demnächst erwartet die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich den Kuckuck zurück. Ein österreichweites Citizen Science-Projekt soll dieser zeitlichen Verschiebung auf den Grund gehen. Jeder kann mitmachen und den ersten gehörten Kuckuck auf der BirdLife-Website eintragen. Im vergangenen Jahr gingen 1.609 Meldungen ein. Es zeigt sich, dass die Erstankömmlinge um zehn Tage früher ankommen, als noch vor 20 Jahren.

Trend zur früheren Ankunft

Viele Kuckucke erreichen ihre österreichischen Brutgebiete wie damals, doch ein Trend zur früheren Ankunft des Kuckucks dürfte vorliegen. Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten sagte: „Daten aus Kärnten zeigen, dass der erste Kuckuck vor 20 Jahren am 15. April zu rufen begann, während im vergangenen Jahr bereits am 19. März ein lautes Kuckuck zu hören war.“

Gefährdete Vögel

Nahezu alle Länder West- und Mitteleuropas melden rückläufige Bestandszahlen: Ein Drittel weniger Kuckucke in den letzten 40 Jahren europaweit, ein Viertel weniger Kuckucke in Österreich in den letzten 25 Jahren zeigt das Brutvogelmonitoring von BirdLife Österreich. Momentan werden 45.000 bis 70.000 singende Männchen österreichweit geschätzt. In Mitteleuropa gehen Lebensräume verloren und das Nahrungsangebot habe durch den Einsatz von Umweltgiften stark abgenommen, so BirdLife.

Kuckuck wird gefüttert
Karin Mosshammer
Kuckucke überlassen die Brutpflege anderen Vögeln

Weitere Gefahren für Kuckucke

Zweimal im Jahr fliegen die Kuckucke zwischen ihrem Sommerquartier in Mitteleuropa und ihrem Überwinterungsquartier in Zentralfrika hin und her. Auf dieser Zugroute fehlen zunehmend Rastbiotope und die illegale Bejagung setzt dem Kuckuck zusätzlich zu. Auch der Klimawandel stresst. Die menschengemachte Klimakrise verschiebt die Brutzeit vieler Vögel zeitlich nach vorne, da etwa die Frühlingstemperaturen höher sind und damit günstige Bedingungen im Brutgebiet immer früher beginnen.

Wirtsvögel beginnen früher mit Brüten

Als Brutparasit platziert der Kuckuck sein Ei in ein fremdes Nest. Doch manche Wirtsarten des Kuckucks, wie Hausrotschwanz und Rotkehlchen, überwintern im Mittelmeerraum und beginnen immer früher mit dem Brutgeschäft. Die Frage sei, ob der Kuckcuck seinen Flugplan auf die veränderten Bedingungen einstellen kann, so BirdLife.