Alleine in den letzten zehn Jahren wurden österreichweit mehr als 1.000 Zweigstellen geschlossen. Einer der Gründe liegt in der fortschreitenden Digitalisierung des Bankgeschäftes, so die stellvertretende Sprecherin der Sparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer, Gabriele Semmelrock-Werzer: „Wir beobachten das Kundenverhalten ganz genau und haben festgestellt, dass das Transaktionsgeschäft immer digitaler wird. 75 Prozent unserer Kunden haben Online-Banking und rund 40 Prozent der Transaktionen werden digital abgewickelt.“

Problem für ältere Menschen
Insbesondere für ältere Menschen bedeutet die gesteigerte Nutzung von E-Banking viele neue Herausforderungen. Abhilfe schaffen könnte der Pensionistenverband. So habe man bereits gute Erfahrungen mit Schulungen in anderen Bereichen, wie etwa Zugticket-Kauf bei den Automaten sagte der Präsident des Pensionistenverbandes, Karl Bodner: „Wir haben diesbezüglich mit der ÖBB Schulungen durchgeführt und wir werden für die Zukunft schon schauen, dass wir in diese Richtung mit einem Bankfachmann Schulungen durchführen können.“
Schwierige Situation auf dem Land
Komplexer ist die Situation in ländlichen Gegenden, da es auch ein Mobilitätsproblem gibt. Ältere Menschen sind vielfach auf Hilfe angewiesen, um zur nächsten Bank zu kommen. Von Alternativen wie Taxi-Gutscheinen oder sogenannten Bank-Bussen, hält Konsumentschützer Herwig Höfferer trotzdem wenig: „Es wäre schon vernünftig wenn es am Land weiterhin Filialen gibt und vielleicht mit Partnern gearbeitet wird, man muss ja nicht alles anbieten, aber dass man zum Beispiel in einer Trafik bestimmte Sachen erledigen könnte.“

Der Trend geht dennoch in Richtung Schließungen. Dass es auch anders geht zeigt beispielsweise die Kärntner Sparkasse, so Semmelrock-Werzer: „Wir haben in den letzten Jahren entgegen dem Trend drei neue Standorte in Kärnten eröffnet.“ Die Balance zwischen Angeboten im Internet und in der Filiale zu finden, das wird auch in Zukunft eine Herausforderung sein.