Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges flüchteten laut UN-Flüchtlingshochkommissariat drei Millionen Menschen aus der Ukraine. Die größte Anzahl an Geflüchteten kommen derzeit in Polen an, aber auch in den Nachbarländern und auch Österreich werden die flüchtenden Familien mit Kindern täglich mehr. Rund 400 Schutzsuchende aus der Ukraine wurde in Kärnten bereits erfasst.

Flüchtlinge herzlich aufgenommen
Wir waren am Mittwoch zu Gast bei Familie Anthofer in Villach. Daniela Anthofer gibt seit knapp zwei Wochen der Ukrainerin Tatiana Unterkunft. Ihre eigenen Kinder sind schon ausgezogen, die Kinderzimmer standen leer, da beschloss die Familie zu helfen.
Suche nach Quartieren
Mehr als 400 Menschen aus der Ukraine sind mittlerweile offiziell in Kärnten als Schutzsuchende registriert und täglich werden es mehr. Auch die Zahl der ukrainischen Kinder, die mittlerweile hier zur Schule gehen, steigt. Das Land ist weiter auf der Suche nach geeigneten Dauerunterkünften.
Daniela Anthofers Eltern haben Tatianas Freundin Ludmila und deren Tochter Sofia aufgenommen. Sie kommen aus der heftigst umkämpften Hafenstadt Mariupol und sind dankbar über die herzliche Aufnahme. Tatjana:"Die Familie ist so gut und freundlich zu uns, die Menschen so positiv, auch wenn die Kommunikation untereinander natürlich manchmal schwierig sein kann."

Registrierte bekommen Ausweis
An der neu eingeführten Registrierungsstelle der Fremdenpolizei in der Ebenthaler Straße in Klagenfurt herrschte am Dienstag schon reger Betrieb. Beinahe im Minutentakt werden hier Flüchtlinge aus der Ukraine erfasst, die privat untergebracht sind. Erst mit der Registrierung erhalten die Betroffenen einen Ausweis, mit dem sie Anspruch auf die Leistungen der Grundversorgung haben. Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine erhöhte sich den vergangenen Tagen spürbar, das wird auch im Erstaufnahmezentrum Langauen in Villach spürbar.
Angebote von Luftmatratze bis Hotel
250 Menschen sind in Langauen derzeit untergebracht, 150 werden derzeit in den Landesquartieren, darunter die Jugendgästehäuser Cap Wörth und Klagenfurt Waidmannsdorf, betreut. Für die mittel- und längerfristige Unterbringung von Geflüchteten befindet sich das Land nach wie vor auf der Suche, sagte Nadine Hell, Stellvertretende Flüchtlingsbeauftragte des Landes: „Die Angebote sind sehr unterschiedlich – von der Luftmatratze im Wohnzimmer bis zu einem 200-Betten-Hotel – haben wir alles bekommen. Das muss geprüft werden und das koste Zeit.“ Gesucht werden vor allem Unterkünfte zwischen 50 und 70 Betten, weil man hier gute Betreuung zustande bringen, so Hell. Auch die organisatorischen Abläufe seien gut zu managen.
Auch die Anzahl an schulpflichtigen Kindern wird mit der Registrierung der Schutzsuchenden erfasst, für die Schülerinnen und Schüler werden Unterrichtsmöglichkeiten gesucht und vermittelt. Der Bedarf an Schulplätzen ist zuletzt stark gestiegen. 78 Flüchtlingskinder aus der Ukraine gehen bereits in Kärnten zur Schule, für 27 werden aktuell noch Plätze gesucht und es gibt laufend weitere Anfragen, heißt es aus der Bildungsdirektion.