Auspuff
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
Verkehr

VCÖ sammelt negative Umwelthotspots

Der Verkehr ist in den Städten zu einem der größten Gesundheitsfaktoren geworden: Abgase, Lärm, Unfälle, aber auch versiegelte Flächen, die Hitze speichern und die Belastung für Menschen erhöhen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sucht Lärm- und Abgashotspots für eine Onlineplattform. In Kärnten gibt es bisher 33 davon.

Gesucht werden Orte, an denen es zu laut, zu schmutzig oder zu heiß ist. Oder solche, an denen sich Verkehrsteilnehmer verunsichert fühlen, zum Beispiel Kinder auf dem Weg zur Schule. 33 solcher Lärm- und Abgas-Hotspots weist die Online-VCÖ Karte bisher für Kärnten aus. 15 der Problemfälle liegt in Klagenfurt, sagte Christian Gratzer vom VCÖ: „Bis Ende März kann eingetragen werden. Es geht darum, dass die Bürger die Experten sind, weil sie Lärm oder Abgase ja empfinden. Wir leiten das dann weiter.“

Todesfälle durch Feinstaub

Abgase, Lärm und Unfälle haben viele negative, vor allem aber auch tödliche Effekte. Der VCÖ liefert hier auf Studienbasis konkrete Zahlen: Für Klagenfurt sind es für das letzte Jahr 51 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub (PM 2,5) und 27 vorzeitige Todesfälle durch Stickstoffdioxid. Vermeidbar wären diese Todesfälle wenn Österreich die niedrigeren WHO-Richtwerte für Luft-Schadstoffe einhalten würde, sagte VCÖ Expertin Lina Mooshammer. Die Abgase aus Verbrennungsmotoren gehören zu den Hauptverursachern der Luftverschmutzung.

Stark befahrene Straßen Gefahr für Kinder

Die Gesundheitsgefahr durch Luftschadstoffe sei viel größer als gemeinhin angenommen, so der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Med-Uni Wien. Schädliche Luft-Partikel würden sich überall im Organismus verteilen und über den Riechnerv auch im Gehirn landen. Neben Krebs und Diabetes gebe es Hinweise auf Parkinson- und Alzheimererkrankungen, aber auch auf negative Folgen für die Gehirnentwicklung bei Kindern.

„In den Nullerjahren gab es eine Untersuchung bei Kindern, wo man sich Kinder, die an stark befahrenen Straßen vor allem mit Dieselpartikeln wohnen, angeschaut hat, verglichen mit Kindern aus weniger belasteten Gebieten.“ Dabei habe sich gezeigt, dass sie mit der Intelligenzleistungen hinterher seien, sie hätten schlechtere Gedächtnisleistung.

Umgekehrt ließe sich durch mehr bewegungsaktive Mobilität auch viel für die Gesundheit der Menschen in Städten tun. Mehr Radfahren oder zu Fuß gehen heißt auch weniger Luftverschmutzung.