Der Nettofinanzierungssaldo im allgemeinen Haushalt wird voraussichtlich ein Minus von 8,6 Millionen Euro ausweisen. Diese Kennzahl beziffert laut Aussendung im Wesentlichen die Summe aus Einnahmen und Ausgaben (operative Gebarung) abzüglich der Summe an laufenden Investitionstätigkeiten (Investive Gebarung). Der negative Nettofinanzierungssaldo bedeutet somit, dass die Landeshauptstadt weiterhin nicht ausgeglichen bilanzieren könne und zum Ausgleich dieser Differenz auf neuerliche innere Darlehen zurückgreifen müsse, so Liesnig.
Voranschlag sah düsterer aus
Zwar sei man im Voranschlag 2021 noch von einem Minus in Höhe von 40,6 Millionen Euro ausgegangen, es werden sich jedoch im Jahresabschluss Effekte des Wirtschaftsaufschwungs positiv auswirken, die im Geschäftsjahr 2022 nicht im selben Ausmaß zu erwarten seien. Auch die explodierenden Rohstoffpreise und die Krise in der Ukraine müssen berücksichtigt werden. Liesnig sieht großen Reformbedarf in der Stadt, man mache nach wie vor Schulden.
Derzeit befinde sich der Rechnungsabschluss 2021 noch in der finalen Ausarbeitung, es könne daher noch zu Ergebnisanpassungen kommen. Die finale Beschlussfassung des Rechnungsabschlusses erfolgt Ende April durch den Gemeinderat.
Voranschlag 2022 mit minus 22,9 Millionen Euro
Gemäß Voranschlag für das Jahr 2022 rechnet die Landeshauptstadt mit einem negativen Nettofinanzierungsaldo in Höhe von minus 29,9 Millionen Euro. Der dafür notwendige Bedarf an neuerlichen inneren Darlehen belaufe sich auf rund 22,9 Millionen Euro. Der bisherige Jahresverlauf zeige zusätzlich schon jetzt, dass sich aufgrund der negativen Wirtschafts‐ und Rohstoffentwicklung, dieses Minus noch vergrößern könnte, so der Finanzreferent.