T-Shirt und Tasse mit Aufschrift „Make Kasnudl not war“
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Chronik

Mit Käsnudeln gegen den Krieg

Auch die Villacher Designerin Michaela Kofler will den Menschen in der Ukraine helfen. Sie entwarf T-Shirts mit dem Sujet: „Make Kasnudl, not war“. Die Kasnudel ist den urkrainischen Wareniki ähnlich, auch das verbindet. Fünf Euro pro verkauften T-Shirt werden gespendet.

Eine Kasnudl-Comic-Figur zeigt mit den Fingern ein Peace-Zeichen und schwenkt die blau-gelbe Flagge der Ukraine. Darunter ist der Schriftzug mit dem Peace Zeichen für weltweiten Frieden zu sehen. So lautet die direkte und unmissverständliche Friedensbotschaft, die Michaela Kofler aus Villach-Obere Fellach mit ihren T-Shirts in die Welt hinaus sendet.

Michaela Kofler beim Zeichnen
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Michaela Kofler beim Zeichnen

Wortspiel statt „Make love not war“

Die Kombination aus Text und Zeichnung druckt sie auf T-Shirts oder Tassen, sie nennt sie wie im Kärntner Dialekt Tschreapn: „So wie jeden hat mich das Thema Krieg sehr beschäftigt. Ich habe mir überlegt, wie man helfen kann. Dann ist mir diese Zeichnung eingefallen. ‚Make Kasnudel not war‘ ist ein Wortspiel – statt ‚make love‘.“

T-Shirt Make Kasnudel not war von Michaela Kofler
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Frisch gedrucktes Kasnudel-T-Shirt

Kulinarische Parallele zu ukrainischer Spezialität

Zudem gebe es eine Parallelen mit der ukrainischen Nationalspeise, den Wareniki: „Sie sehen unseren Käsnudeln sehr ähnlich. Ich finde, das ist ein schönes Thema, das man sieht, wie verbunden man eigentlich auch durch Speisen ist.“

Michaela Kofler
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Michaela Kofler

Unterstützung für Notleidende in der Ukraine

Die T-Shirts werden in Villach gedruckt und über den Webshop der Designerin verkauft. Mit dem Verkauf will Michaela Kofler dazu beitragen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen: „Das ist sehr gut im Internet angekommen. Ich spende fünf Euro pro T-Shirt an die Caritas, das Hilfe passiert und die Leute in der Ukraine Geldspenden bekommen.“

Internetseite „Make Kasnudel not war“ Spendenaktion Ukraine
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Ein Teil des Erlöses der T-Shirts wird an die Caritas gespendet

Kasnudel als Kärntner „Aushängeschild“

Das Kärntner Leibgericht wird so zum kulinarischen Friedensbotschafter mit Mehwert: „Kasnudel sind bei uns in Kärnten schon so etwas wie eine Religion. Ich habe mir gedacht, dass das ein schönes Aushängeschild für das Thema ist.“

Ihre Kasnudl-Shirts sorgten schon vor drei Jahren österreichweit für Aufsehen in der ORF-Kulinarik-Show „9 Plätze 9 Schätze“, wo die Kärntner Delegation im Kasnudl-Zwirn erschien.

Kärntner Delegation mit Kasnudel T-Shirts bei 9 Plätze 9 Schätze
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Kasnudel-Shirts bei „9 Plätze 9 Schätze“

„Habe schon immer in Wortspielen gedacht“

Die Entwürfe entstehen zuerst auf Papier und später am digitalen Schreibblock. Gedruckt wird alles in der hauseigenen Werkstatt. „Oft hört man ein Lied auf Englisch und es fällt einem ein Wortspiel auf Deutsch dazu ein. Ich habe schon immer in Wortspielen gedacht. Ich suchte nach einem Ventil, wie ich das zum Ausdruck bringen kann. Weil ich gut zeichnen kann haben sich die Zeichnungen angeboten.“

Tasse von Michaela Kofler mit Aufschrift „A gemma ans zwitschan?“
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Vielfalt an Sprüchen und Designs

Die Villacher Designerin ist für ihre Dialekt-Sprüche kombiniert mit Zeichnungen im ganz eigenen Stil weithin bekannt. Mittlerweile entwarf sie neben den Kasnudl-Sujets dutzende andere Designs.

Generell sei ihr wichtig, die Menschen auch zu ernsten Zeiten wie diesen zum Schmunzeln zu bringen: „Wenn man Humor mit ernsten Sachen verbinden kann ist jedem geholfen.“ Humor und Spenden – das ist der Weg von Michaela Kofler, um den Ukraine Konflikt zu verarbeiten und direkt zu helfen.

Gewürzflaschen mit Etiketten von Michaela Kofler
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Gewürzmischungen mit besonderer Verpackung

Alles „made in Kärnten“

Ihre knackigen Sprüche und oft auch Wortspiele kommen mitunter auch für Verpackungen zum Einsatz. Auf Kärntner Gewürzmischungen beispielsweise, die eine Bekannte der Designerin selbst produziert. Generell ist es ihr wichtig – Lieferketten regional zu halten. „Es wird nichts in Bangladesch oder China hergestellt. Es ist alles ‚Made in Kärnten‘.“ Neu im Programm ist eine eigene Schmuck-Kollektion, die die gelernte Goldschmiedin und einstige Uhren-Designerin selbst entworfen hat.