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Coronavirus

Heime und KABEG beklagen Personalengpass

Die Covid-Infektionen halten sich in Kärnten auf hohem Niveau. Die Krankenhäuser sind nach wie vor gefordert, aber nicht nur in Bezug auf die Patienten. Beim Personal kommt es sowohl in den Krankenhäusern, als auch in den Pflegeheimen teils zu massiven Engpässen.

Von Freitag auf Samstag gab es in Kärnten 2.372 Covid-Neuinfektionen, eine weitere Person starb. 226 Menschen müssen in Kärntner Krankenhäusern behandelt werden, zwölf auf Intensivstationen. Das sind zwei mehr als am Freitag.

Personalengpass durch CoV-Infektionen

Die Coronavirusinfektionen halten sich in Kärnten auf hohem Niveau. Die Krankenhäuser sind nach wie vor gefordert, aber nicht nur in Bezug auf die Patienten. Beim Personal kommt es sowohl in den Krankenhäusern, als auch in den Pflegeheimen teils zu massiven Engpässen.

Immer mehr Coronavirus-Infektionen bei den Pflegerinnen und Pflegern und die strengen Quarantäne bringen die Pflegeheime und Krankenhäuser unter Druck. Alleine im Klinikum Klagenfurt fehlen aktuell mehr als 400 Pflegekräfte, sagte Pflegedirektor Bernhard Rauter: „Wir haben circa 2.500 Mitarbeiter. Normalerweise sind in diesem Quartal zwischen 180 und 220 Mitarbeiter krank. Die sind auch jetzt krank, weil ‚normale‘ Krankheiten gegeben sind. Zusätzlich haben wir zwischen 90 und 120 infizierte Mitarbeiter, die in Quarantäne sind und die uns nicht zur Verfügung stehen.“

KABEG Klinikum Klagenfurt außen Winter
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Klinikum Klagenfurt

Nicht mehr alle Dienste können besetzt werden

Hauptbetroffen sind derzeit die Allgemeinchirurgie, vor allem der OP-Bereich, Onkologie und Geriatrie. Hier konnten in der vergangenen Woche teilweise nicht mehr alle Dienste besetzt werden. Die Folge sei die Schließung von OP-Sälen, Ambulanzräumen und die Reduktion von Betten. Die Versorgung der Patienten habe man aber bisher trotzdem in vollem Umfang noch garantieren können, sagt Rauter.

Pflegedirektor Bernhard Rauter
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Pflegedirektor Bernhard Rauter

Auch Diakonie verzeichnet Engpass

Ähnlich ist die Sitaution in den übrigen Krankenhäusern. Auch in vielen Pflegeheimen sorgt die aktuelle Coronaviruswelle für massive Personalengpässe, beispielsweise im Haus Harbach der Diakonie in Klagenfurt. Von den 62 Mitarbeiten, die großteils in Teilzeit arbeiten, sind derzeit zehn in Quarantäne, dazu kommen noch einige normale Krankenstände.

Pflegeleiterin Denise Kissling
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Pflegeleiterin Denise Kissling

Bei weiteren Ausfällen könnte es kritisch werden

Pflegeleiterin Denise Kissling sagt, noch könne der Regelbetrieb aufrecht gehalten werden. „Wenn aber die Zahlen steigen und noch mehr Personal ausfällt könnte es kritisch werden.“ Aktuell seien zehn Mitarbeiter in Quarantäne, dazu kommen andere Krankenstände. Viel mehr könne das Haus nicht mehr verkraften, dann müsste man sich Unterstützung von anderen weniger betroffenen Heimen der Diakonie holen.

Pflegerin und Bewohnerin Pflegeheim Klagenfurt Haus Harbach
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Personalengpass auch im Haus Harbach in Klagenfurt

Auch Caritas sucht Verstärkung

Bei der Caritas sei es wegen Covid nur in einem der zehn Heime zu einem Personalengpass gekommen, heißt es auf ORF-Anfrage. Ein Blick auf die Homepage der Caritas zeigt aber, dass auch hier dringend Pflegerinnen und Pfleger in zahlreichen Gemeinden gesucht werden.