Der Papierhersteller Mondi in Frantschach ist mit 450 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Eine Drosselung der Produktion wie zuletzt bei Norske Skog in Bruck an der Mur (Steiermark) sei hier kein Thema, heißt es auf ORF-Anfrage. Man erzeuge den größten Teil des Energiebedarfes intern.
Papier wird immer teurer
Mondi-Geschäftsführer Gottfried Joham ließ in einem Statement wissen, dass etwa 65 Prozent der in diesem Prozess verwendeten Brennstoffe aus Biomasse stammen, wodurch die Auswirkungen des erheblichen Anstiegs der externen Brennstoffkosten gemildert werden.
Für die Zellstoffproduktion braucht auch Mondi aber weiterhin Erdgas. Man spüre den drastischen Preisanstieg wie alle anderen Erdgasverbraucher, heißt es. Die Folge ist, dass Papier immer teurer wird.
Um bis zu 80 Prozent teurer
Bestimmte Sorten verteuerten sich im vergangenen Jahr um bis zu 80 Prozent, heißt es etwa bei Kärntens ältester Druckerei Mohorjeva-Hermagoras. Sie erzeugt mit 13 Mitarbeitern in Viktring alles von Visitenkarten und Foldern bis hin zu Zeitungen und Büchern. Peter Oraze sagte, für kommende Woche habe man wieder eine Preissteigerung angemeldet bekommen. Er traue sich nicht zu sagen, wie es weitergehe. Die Preissteigerungen müsse man an die Kunden weitergeben, so Oraze. Bei den Kunden, die das nicht akzeptieren wollen, müsse man argumentieren. Bei manchen komme man zusammen, bei manchen verliere man leider den Auftrag.
Druck auf Verlage
Das teurere Papier bringt auch Verlage immer stärker unter Druck. Um die Mehrkosten auszugleichen, müsste er die Preise für seine Bücher um ein Drittel anheben, sagte Verleger Lojze Wieser. Das trage der Markt aber nicht. So manches Buch geht daher gar nicht in Druck oder wird aufgeschoben.
Für einige Verlage ist das bereits existenzgefährdend, so Wieser: "Ich will das nicht schwarzreden, aber da Literatur eine Investition in die Zukunft ist und wir das geistige Niveau schon sehr angenagt haben, wäre es sehr dringend, Maßnahmen zu ergreifen auf Landes- und Bundesebene.
Bücher gelten als Lebensmittel für die Seele. Doch auch bei Alltags- und Hygieneartikeln müssen Konsumenten damit rechnen, dass die Preise weiter nach oben gehen.