Ukraine-Krieg

Auswirkungen des Kriegs auf Exporte

Die Wirtschaftskammer hält engen Kontakt mit Kärntner Firmen, die regelmäßig mit der Ukraine und Russland Geschäfte machen. Es gibt viele offene Fragen, wie zum Beispiel über die aktuellen Sanktionen von EU und USA und erst wenige, konkrete Antworten.

Es sind vor allem Betriebe im Maschinen-Anlagenbereich, in der Holz- und teilweise auch in der chemischen Industrie, die dieser Tage mit Bangen nach Russland und in die Ukraine blicken. In anderen Branchen gingen mit der russischen Annexion der Halbinsel Krim 2014 die Exporte um die Hälfte zurück, sagte Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der Abteilung für Außenwirtschaft in der Kärntner Wirtschaftskammer.

EU-Importe nach Krim-Annexion verboten

Der Grund dafür sei, dass Russland als Gegenmaßnahme zu den damals schon beschlossenen Sanktionen Lebensmittelimporte aus der EU verboten habe, so Kircher-Schneider. Da waren auch große Exporteure aus Kärnten stark betroffen. So waren zum Beispiel bei der Kärntner Milch wegen des Russland-Embargos 300.000 Tonnen Käse plötzlich nicht mehr absetzbar. Ein massiver Umsatzeinbruch war die Folge.

Derzeit wickeln 30 Kärntner Firmen laufend Lieferungen nach Russland ab, in die Ukraine sind es zehn. Die wenigen Kärntner Betriebe mit Niederlassungen in der Ukraine habe diese vorerst stillgelegt. In Russland gehe das Geschäft vorerst weiter, es gebe aber große Verunsicherung.

Viele Fragen rund um Sanktionen

Die meisten Anfragen bei der Wirtschaftskammer betreffen die von den USA und der EU erlassenen Sanktionen, die sich auch auf die Kärntner Betriebe in der Praxis auswirken. Man versuche, die Firmen dabei zu unterstützen, sich in dem Dschungel zurechtzufinden. Weitere Fragen betreffen die konkrete Abwicklung von Geschäften, so Kircher-Schneider.

„Es geht um offene Forderungen um Ausfallfonds, die die Kärntner Betriebe unterstützen, die Forderungen abzufangen. Konkret auch um Visafragen für Geschäftspartner und Probleme, den Transport betreffend.“ Derzeit falle es schwer, konkrete Antworten zu liefern, aber man sei bemüht zu vermitteln, heißt es von der Wirtschaftskammer.