Der Krieg in der Ukraine sorgt in Salzburg weiter für große Hilfsbereitschaft.  Auch der Salzburger Flugunternehmer und Pilot Sepp Mörtl hat eine private Hilfsaktion gestartet. Er lieferte mit seinem Team auf einem Lkw viereinhalb Tonnen Lebensmittel zu einem Flüchtlingslager in Polen – unweit der ukrainischen Grenze.
Pink Sparrow
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Ukraine-Krieg

Große Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge

In der Ukraine bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an, nicht zuletzt aufgrund der für die nächsten Tage angekündigten enormen Minusgrade. Hunderttausende sind ohne Nahrung, Bekleidung und Strom. Immer wieder gelingt es auch in Kärnten, Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet aufzunehmen, oft sind es Privatinitiativen.

Ein Beispiel für eine solche Privatinitiative setzte Eva Bernthaler aus Klagenfurt. Sie nahm in ihrem Haus eine 19-Jährige aus Kiew auf. Katya konnte wenige Stunden vor Ausbruch des Krieges aus der Ukraine flüchten, ihre Mutter blieb an der Grenze zu Polen zurück. Auch ihr Vater, ein Manager, musste zurückbleiben. Er hilft mit, in seinem Bezirk Straßensperren gegen die russischen Soldaten zu errichten.

Immer mehr Flüchtlinge in Kärnten

Durch den Krieg in der Ukraine landen auch immer mehr Flüchtlinge in Kärnten. Viele finden eine Unterkunft durch private Institutionen. Eva Bernthaler aus Klagenfurt in Kärnten hat in ihrem Zuhause ein Mädchen aus Kiew aufgenommen.

Katya: Mutter und Vater blieben zurück

Für Katya ist es schwer, über all das zu berichten, was zur Zeit in ihrer Heimat passiert. Als sie von der Schönheit Kiews und von den vor zwei Wochen noch belebten Einkaufsstraßen erzählte, brach sie in Tränen aus. „So viele Menschen haben gerade noch das Zentrum Kiews belebt, und jetzt ist Krieg.“ Katya ist in Sicherheit, sie kann für unbestimmte Zeit im Haus von Eva Bernthaler leben.

Bernthaler koordiniert nun in Eigentinitiative mit dem Ukrainischen Konsulat in Klagenfurt Flüchtlings-Transporte und versucht, die Menschen – vorwiegend Frauen und Kinder – hier in Kärnten unterzubringen.

Weitere Unterkünfte gesucht

Bernthaler zu ihrer Arbeit: „Ich bin natürlich weiter auf der Suche. Es gibt so viele Menschen, die an der Grenze stehen. Denen ist kalt, die sind verzweifelt, die wissen nicht wohin.“ Es werden Wohnungen in allen Größen benötigt, sagt Bernthaler und zwar für längere Zeit, als nur für ein paar Wochen. Wer helfen will, soll sich bitte unter der E-Mail Bernthaler@gmail.com melden.

Katya hilft jeden Tag mit vielen anderen Freiwilligen, um Paletten mit Hilfsgütern für den nächsten Lkws fertigzumachen. Der nächste Transport ins Kriegsgebiet in die Ukraine soll am Freitag losfahren.

Austroflex mit internem Spendenkonto

Auch Stefan Aichholzer, Geschäftsführer von Austroflex in Villach, setzte innerhalb von ein paar Tagen alle Hebel in Bewegung und stellte eine seiner Hallen für Hilfsgüter zur Verfügung, um Spenden entgegennehmen zu können. Außerdem soll es bald ein Spendenkonto geben, auf das Firmenangehörige und -kunden einzahlen sollen, so Aichholzer: „Das Konto ist für unsere Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter. Mit den Spenden wollen wir Sachen für den täglichen Bedarf kaufen und weiter geben.“

Land: Große Hilfsbereitschaft

Die Hilfsbereitschaft der Kärntnerinnen und Kärntner, was private Unterkünfte betrifft, sei nach wie vor sehr groß, sagte Barbara Roschitz, die Flüchtlingsbeauftragte des Landes. Das Land zahlt den Quartiergebern je nach Anzahl der untergebrachten Personen, ab spätestens Donnerstag sollte eine offizielle Seite des Landes mit Informationen für Quartiergeber abrufbar sein. 170 Anfragen werden zur Zeit geprüft, sagte Roschitz.

Für jene, die Privatzimmer vermieten und für andere, die ganze Betriebe zur Verfügung stellen wollen, sollen jetzt eigene Unterlagen zusammengestellt werden, die einen schnellen Überblick geben, was gebraucht wird und was geboten werden muss. Für organisierte Quartiere für 20 bis 50 Personen brauche es einen eigenen Betreiber, sagte Roschitz. Bei der privaten Vermietung sollten zumindest getrennte Zimmer zur Verfügung stehen. Noch seien keine minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlinge in Kärnten angekommen, sagte Roschitz.