Seit 2013 arbeitet die Autorin an ihrem Kriminalroman. In „Wer zuletzt stirbt“ geht es um die Jagd nach einem verbrecherischen Laienbruder, der als Mafia-Schläfer einen Kunstraub im Stift St. Paul vorbereitet. Die Handlung ist zwar frei erfunden, Realität ist aber das Wo und das Wie, so Scherr: „Ich bin von Kind auf immer von diesem Stift fasziniert gewesen, und da habe ich das erste Mal von der eigentlichen Kultur- und Religionsgeschichte des unteren Lavanttales gehört, die sich ja in die südlichen Ostalpen ausbreitet. Und genau zwischen St. Paul und Zagreb spielt sich’s für mich ab. Mein wichtigster Protagonist, der ein hochintelligenter aber leider schizophrener Laienbruder ist, kommt aus Zagreb.“
Wurzeln in historischem Erbe der Region
Die Geschichte spielt nicht nur in der Gegenwart, sondern wurzelt tief in der Historie St. Pauls, das früher Brugga hieß und wo in grauer Vorzeit die Kelten ihre heidnischen Götter anbeteten. Sogar Menschenopfer wurden dargebracht. Einer dieser keltischen Götter war Teutates, später von den Römern Mars Latobius genannt.
„Der sogenannte Burgstall war in grauer Vorzeit ein wichtiges Heiligtum, da gibt es eine keltische Stiege und ein Tauchbecken, bei dem man im Frühjahrsritual Menschen zu Tode gebracht hat, liebevoll, aber zu Tode – mit Gesang, mit Blüten.“
Suche nach Ursprüngen führt quer durch Europa
Das Tauchbecken weckte die Neugierde der Autorin: „Es war der Ursprung, warum ich mich für dieses alte Heiligtum interessiert habe und für die kläglichen Reste. Und die Suche danach, nach den Ursprüngen, hat mich wirklich quer durch Europa geführt.“
Im Buch dreht sich alles um ein sagenhaftes keltisches Relikt, ein sogenanntes Orakelrad, das der falsche Laienbruder an sich bringen will und das am Burgstall bei St. Margerethen verborgen sein soll. Zur Aufklärung des Falles trägt am Ende das Alter Ego der Autorin, Augusta Gerome, bei.
Krimi erscheint voraussichtlich im Mai
Auch andere Figuren haben zumindest Ähnlichkeit mit echten Personen, sagte Scherr: „Und jetzt mögen die Leute hoffentlich die Figuren, in denen sie sich schon wiederfinden werden, aber nie rein sondern wie in einem Kaleidoskop.“ Der Krimi „Wer zuletzt stirbt“ wird voraussichtlich im Mai bei Hermagoras erscheinen.