230 Menschen aus der Ukraine sind bereits im Erstaufnahmezentrum in Villach-Langauen untergebracht. Die Flüchtlinge, die zuerst dort waren, wurden in die Siriushalle nach Klagenfurt gebracht. 150 bis 180 Personen, hauptsächlich Frauen und Kinder, werden noch am Dienstag in Kärnten erwartet, in den kommenden Tagen rechnet man mit ähnlich vielen Schutzsuchenden.
Quartiergeber gesucht
Sie werden vorerst auf Jugend- und Familiengästehäuser verteilt. Für die weitere Betreuung wurden beim Land bisher 104 Quartiere gemeldet, zusätzliche werden gesucht. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) appellierte, sich zu melden, wenn man Quartiere für 30 bis 60 Personen habe. Sie seien besonders gefragt, weil man Qualität und Betreuung gewährleisten wolle.
Das Land versucht auch sprachliche Unterstützung wie Dolmetscher aufzustellen. Zusätzlich wurde eine Vereinbarung mit den Verkehrsbetrieben getroffen. Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, dass alle Schutzsuchenden Bahn und Busse gratis nützen können. Es sei nur ein kleiner Beitrag, aber man wollte keine Sorgen wie Mobilität noch zusätzlich verursachen.
Energie- und Lebensmittelversorgung gesichert
Wirtschaftlich sind die Ukraine und Russland für Kärnten keine großen Absatzmärkte, aber als Erzeuger von Getreide, Futter- und Düngemittel und Russland besonders als Energieimporteur wichtig. Die Energieversorgung sei für Kärnten gesichert, so Schuschnig. Es gelte aber so rasch wie möglich von internationalem Öl und Gas unabhängig zu werden. Wasser- und Sonnenkraft seien in allen Facetten zu forcieren und ohne Tabus auch mehr zuzulassen als bisher, so Schuschnig.
Quartiere für Geflüchtete gesucht
Das Land sucht Quartiere, in den je 30 bis 60 Menschen Platz finden sollen, die aus der Ukraine vertrieben wurden, das war Thema in der Regierungssitzung. Es wurde auch betont, dass die Lebensmittel- und Energieversorgung gesichert sei – mehr dazu in Lebensmittel- und Energieversorgung sicher.
Die Lebensmittelversorgung sei trotz Unsicherheiten bei der Preisentwicklung absolut gesichert, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Derzeit seien genügend Lagerbestände da, die Winterkulturen seien im Herbst planmäßig angebaut worden. Für die Aussaat im Frühjahr sei alles Nötige vorhanden.
Bekenntnis zur Neutralität
Allgemein geben sowohl Kaiser als auch Gruber ein Bekenntnis für die Beibehaltung der Neutralität in Österreich ab. Sie infrage zu stellen, sei völlig falsch, so Kaiser. Gruber sagte, Österreich müsse künftig besser in der Lage sein seine Neutralität selbst zu verteidigen.
Auch FPÖ-Obmann Erwin Angerer sagte, an der Neutralität dürfe nicht gerüttelt werden, die FPÖ fordere seit langem eine bessere Ausstattung des Bundesheeres. Das Team Kärnten ist ebenfalls der Meinung, dass die Neutralität fest in der Identität Österreichs verankert sei. Das Kaputtsparen des Bundesheers müsse beendet werden, so Parteichef Gerhard Köfer.