Die Grüne-Landesversammlung begann am Samstag mit einiger Verspätung. Die erforderlichen Delegierten waren zuerst nicht da, es hieß also zunächst: Bitte warten für die Beschlussfähigkeit. Als dann kurz nach 10.00 Uhr Bundessprecher Werner Kogler gemeinsam mit Klubchefin Siegrid Maurer und Olga Voglauer den Stadtsaal betrat, gab es Jubel und Standing Ovations. Nur Bundesministerin Leonore Gewessler fehlte: sie hat wegen des Ukrainekriegs keine Zeit, schickte aber eine Videobotschaft.

Klimaschutz und Menschlichkeit
Anschließend schwor die Grüne-Landessprecherin Olga Voglauer die anwesenden Grünen auf den Wiedereinzug in den Kärntner Landtag ein: „Wir bringen Anliegen, Klimaschutz und Menschlichkeit zurück in diesen Landtag. Man wird uns wählen, weil wir gute neue Grüne sind. Man wird uns wählen, weil sich ab heute und noch das ganze nächste Halbjahr Menschen für die Kärntner Grünen präsentieren werden, die wir noch nicht gekannt haben und es wird ein gutes Team sein. Wir werden Tag für Tag und Stimme für Stimme für jedes Anliegen kämpfen“, so Voglauer.

Ukraine-Krieg vorherrschendes Thema
Allgegengewärtiges Thema war aber auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bundessprecher und Vizekanzler Werner Kogler sprach von einer Zeitenwende. Österreichs Neutralität könne nicht bedeuten, abseits zu stehen. Oder aber jetzt den Kampf gegen den Klimawandel abzusagen. Der Vizekanzler übte viel Kritik an der Abhängigkeit Österreichs vom russischen Gas und lobte auch die Erfolge der Grünen in der Bundesregierung.
Olga Voglauer Grüne-Spitzenkandidatin
Die Kärntner Grünen hielten am Samstag in Feldkirchen ihren Parteitag ab, auf den Tag genau ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl. Dabei wurde Olga Voglauer als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gewählt.
Neben der ökologischen Steuerreform, nannte er die Pandemiebekämpfung und die Unabhängigkeit der Justiz – um am Ende für Olga Voglauer zu plädieren: "Seit gut drei Jahren gibt es eine Aufwärtsbewegung, wo alle wieder zusammengebracht werden und nach vorwärts gearbeitet wird. Das mit den Eigenschaften – Durchsetzungsvermögen, menschennah, sympathisch, willensstark. Einfach eine starke, weibliche Stimme für Kärnten, bravo Olga Voglauer.

Mehr als 98 Prozent für Voglauer
Olga Voglauer wurde anschließend, wenig überraschend, als Spitzenkandidatin für die Kärntner Landtagswahl 2023 gewählt. Von 106 Stimmen waren 105 gültig, 103 davon entfielen auf Voglauer, das sind 98,09 Prozent. Neben der wiedergewählten Landessprecherin hatte sich auch der 35-jährige Krumpendorfer Alexander Heber für den Listenplatz 1 aufstellen lassen, er konnte mit einem eher unsicheren Auftritt die Delegierten aber nicht überzeugen. Auf Listenplatz 2 wird neben Voglauer der stellvertretende Landessprecher Christoph Gräfling in die Landtagswahl am 5. März 2023 gehen. 106 Stimmen wurden abgegeben, von den 105 gültigen entfielen alle auf Gräfling.

Wiedereinzug in den Landtag
Oberstes Ziel der Kärntner Grünen ist es, bei der Landtagswahl 2023 den Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen. Bei der Wahl 2018 waren sie ja nicht zuletzt wegen heftiger interner Turbulenzen von zwölf auf drei Prozent der Stimmen abgestürzt und hatten damit den Einzug in den Landtag verpasst. Punkten wollen sie bei den Wählern mit typischen Grünenthemen wie Bodenschutz und Klimapolitik. Man stehe aber auch für Fairness und Transparenz auf allen Ebenen, so die Position der Kärntner Grünen.
