Sammelstelle bei der Hauptfeuerwache Villach
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Ukraine-Krieg

Aufwendige Koordination von Hilfsgütern

Auch in Kärnten gibt es eine Welle der Hilfsbereitschaft, es gibt mehrere Sammelstellen für gespendete Hilfsgüter. Die Logistik ist eine enorme Herausforderung. Im Bezirk Villach schlossen sich Velden, Treffen und Arnoldstein zusammen und bringen Hilfsgüter gesammelt nach Villach.

Bei der Hauptfeuerwache in Villach- Seebach arbeiten täglich mehr als vierzig Helfer beim Verladen, Verpacken und Schlichten der Hilfsgüter, die laufend vorbei gebracht werden. Einige Feuerwehrleute nahmen sich extra frei dafür.

Organisatorisch tat sich die Stadt Villach mit der Haupfeuerwache zusammen, um die Flut an Spenden logistisch zu stemmen. Mittlerweile schlossen sich auch die Nachbargemeinden Arnoldstein, Velden und Treffen dem Projekt an. Zwei voll beladene Lkws brachen am Freitag von hier in die Ukraine auf. Am Samstag folgen drei weitere. Bis zum Wochenende werden so 90 Tonnen an Hilfsgütern in das Krisengebiet geschickt.

Frau gibt einen Sack mit Kleidung ab
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Eine Frau bringt einen Sack mit Kleidung

Rotes Kreuz hilft bei Quartiersuche

Gesammelt wird seit Anfang der Woche auch auf dem Klagenfurter Messegelände. Hier hilft seit kurzem die Caritas bei der Organisation. Auch aus Klagenfurt machte sich am Freitag der erste Lkw nach Czernowitz auf den Weg. Für den Fall, dass demnächst eine größere Anzahl an Flüchtlingen in Kärnten eintrifft sucht das Land mit Hilfe des Roten Kreuzes bereits ein Quartier mit 100 bis 150 Betten für eine Erstaufnahmestelle, möglichst in Klagenfurt.

Das Rote Kreuz hilft hier mit der Erfahrung von 2015, als viele Menschen aus Syrien auch nach Österreich kamen. Man gehe davon aus, dass in erster Linie Frauen und Kinder aus der Ukraine kommen, so Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy. Dahingehend werden auch die Quartiere ausgesucht.

Schachtel mit Pflegeprodukten
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Es fehlt vor allem an Hygieneprodukten

Pandemie bei all dem nicht vergessen

Bei all der Arbeit muss auch noch an die Pandemie gedacht werden, sagte Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes Kärnten. Als erstes mache man einen Antigentest, dann folge die Registrierung und die Versorgung, bis es ein Quartier gebe, wo sie länger bleiben können.

Freitagfrüh ging auch die Internet-Plattform des Landes online, auf der man sich über alle Hilfsmaßnahmen informieren kann. Wer in Kärnten eine Unterkunft für geflüchtete Menschen zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 050 536 33030 informieren und Angebote per E-Mail an quartiere@ktn.gv.at richten.

Ukraine: Viele wollen helfen

Zahlreiche Menschen haben sich in Kärnten gemeldet, um Flüchtlingen aus der Ukraine eine Unterkunft zu geben. Dabei sind einige rechtliche Fragen zu klären. Unterdessen appelliert das Rote Kreuz nur noch für Geldspenden, Hilfsgüter könnten damit etwa in den Nachbarländern der Ukraine gekauft werden.

Sammelstellen (nicht vollständig)

  • Klagenfurt: Hilfe für die Partnerstadt Czernowitz in der Ukraine. Bis 4. März können Sachgüter von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis 17.00 Uhr am Messegelände abgegeben werden
  • Villach: Hilfspakete können in der Hauptfeuerwache, Kasernengasse 3, Mittwoch und amstag in der Zeit von 7.00 bis 18.00 Uhr abgegeben werden.
  • Wolfsberg: Sammelstelle im Bauhof Wolfsberg in der Lagerstraße. Spenden können hier von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr abgegeben werden. Nach Möglichkeit sollten die Gegenstände in Schachteln sortiert vorbeigebracht werden.
  • Gemeinde Treffen: Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr. Jeden Samstag von 5. bis 26. März von 9.00 bis 12.00 Uhr.

Was benötigt wird

Schlafsäcke, Feldbetten, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Großraumzelte, Matten, Wassertanks, Erste-Hilfe-Ausstattungen, Beleuchtungen, Dieselgeneratoren, Wasser in Plastikflaschen, Einweggeschirr und -besteck, Decken, Kissen, Bettwäsche, Handtücher, Waschpulver, Toilettenpapier, Servietten, Hygieneartikel (Seife, Zahnpasta, Zahnbürsten, Duschgel, Rasier-Utensilien – bitte originalverpackt), Intim-Hygieneartikel, Windeln (Kinder und Erwachsene), Warme Kleidung (Frauen, Männer, Kinder), Pfannen und Kochtöpfe, Klappstühle, Klapptische, Luftmatratzen (gerne mit Pumpen), Schlafsäcke Manuelle Wäschetrockner (Wandbefestigung oder zum Aufhängen), Verlängerungskabel.