Chronik

Kritik an Asylquartier Siriushalle

Der Klagenfurter Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) hat am Mittwoch Kritik an der Flüchtlingsunterkunft in der Sirius-Halle geübt. Liesnig bezeichnete die Halle mit Verweis auf die „Plattform Migration“ als „menschenunwürdig“. Der Bund solle sie schließen.

Liesnig appellierte an den Bund, die Halle zu schließen, auch angesichts erwarteter Flüchtlinge aus der Ukraine: „Wir müssen dafür sorgen, dass sie eine würdevolle und humane Unterkunft bekommen. Die Siriushalle ist dafür definitiv nicht geeignet.“ Das Team in der Unterkunft sei sehr bemüht, „jedoch lassen die Grundvoraussetzungen, die in der Sirius-Halle herrschen, keine nachhaltige Besserung zu“.

Flüchtlingsunterkunft Siriusgelände Klagenfurt außen
ORF
Siriushalle von außen

Zugig ohne Privatsphäre

Weder gebe es „ausreichende Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Covid-19“, noch Privatsphäre. In der zugigen Halle seien rund 200 Personen untergebracht, was auch für einen hohen Lärmpegel sorge.

Foto von zahlreichen Asylwerbern in Siriushalle Klagenfurt
Privat

Dazu komme, dass der Bund auch keine soziale Betreuung durch Nicht -Regierungsorganisationen zulasse, so Hans-Peter Premur von der Plattform Migration: „Das heißt, dass wir Integrationsmaßnahmen, wie wir sie von unserer humanitären oder religiösen Überzeugung heraus verstehen, nicht durchführen können.“

Kritik an Asylquartier Siriushalle

Der Klagenfurter Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) hat am Mittwoch Kritik an der Flüchtlingsunterkunft in der Sirius-Halle geübt. Liesnig bezeichnete die Halle mit Verweis auf die „Plattform Migration“ als „menschenunwürdig“. Der Bund solle sie schließen.

Wie es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) hieß, handle es sich bei der Unterkunft um ein reines Bundesquartier. Sie hatte bereits Anfang des Jahres bemängelt, dass das Land Kärnten erst kurz vor der Wiederöffnung der Siriushalle als Flüchtlingsquartier überhaupt vom Innenministerium informiert worden sei.

Siriushalle Klagenfurt innen Asylquartier
ORF
Die Siriushalle innen

Agentur: Betrieb nicht dauerhaft geplant

Von der zuständigen Bundesbetreuungsagentur heißt es dazu: „Die Unterbringung von Menschen in einer Halle ist natürlich nicht erstrebenswert. Die Reaktivierung der Unterkunft in Klagenfurt ist der hohen österreichweiten Gesamtbelegung und der Covid-bedingten Notwendigkeit geschuldet, Abstandsregeln in allen Quartieren einhalten zu können. Hinzukommt die Notwendigkeit der Unterbringung von Menschen aus der Ukraine. Der Betrieb der Halle ist aber jedenfalls nicht dauerhaft geplant.“

Container in Siriushalle Klagenfurt innen Asylquartier
ORF

Das Quartier in Langauen bei Villach ist am Mittwoch für ankommende Menschen aus der Ukraine geräumt worden. Die 80 Personen, die dort bislang untergebracht waren, wurden in die Siriushalle verlegt.