Symbolbild Tanken
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Wirtschaft

Unmut wegen steigender Energiepreise

Die Ukraine-Krise hat auch Auswirkungen auf die Energiepreise. Das zeigt sich etwa beim Heizöl, aber auch an den Tankstellen. Dort steigen die Preise schon seit Monaten und pendelten sich auf einem Allzeithoch ein. Unter den Kunden wachsen Unmut und Sorgen um mögliche Engpässe.

Im Schnitt liegt der Preis für einen Liter Diesel bei rund 1,50 Euro; nicht anders ist es derzeit beim Super Benzin. Viele Tankstellenbetreiber bekommen den Unmut der Kunden direkt zu spüren, auch wenn sie keinen Einfluss auf die Preisgestaltung haben, sagt Jürgen Scherzer, der Sprecher der Tankstellenbetreiber in der Wirtschaftskammer: „Der Preis wird konzernseitig vorgegeben. Wir sind letztendlich ein Distributionskanal für die Kraftstoffe. Wir haben leider keine Einwirkung darauf.“

Ukraine-Krise: Auswirkungen auf Energiepreise

Der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel und einen Liter Super Benzin liegt aktuell bei knapp 1,5 Euro.

Mehr Kilometergeld und Pendlerpauschale gefordert

Zwar gibt es Tipps, wie man beim Tanken spart, wie zum Beispiel, zu Wochenbeginn und vor 12.00 Uhr mittags zu tanken, denn eine Preiserhöhung darf laut Gesetz nur um 12.00 Uhr vorgenommen werden. Doch angesichts der aktuellen Preisspirale fordern Experten das Eingreifen des Staates in Form einer Anpassung des Kilometergeldes und der Pendlerpauschale, so Oliver Weber vom ÖAMTC: „Die letzte Erhöhung liegt mehr als zehn Jahre zurück. In der Zwischenzeit erhöhten sich die KFZ-Gesamtkosten um mehr als 20 Prozent.“

Oliver Weber ÖAMTC
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Oliver Weber vom ÖAMTC

Heizöl: Viele Kunden befürchten Engpass

Auch abseits der Tankstellen werden die Energiepreise genau beobachtet. Die Nachfrage nach Heizöl steigt trotz hoher Preise, so der Mineralölhändler Thomas Sternath: „Aufgrund des Konfliktes zwischen der Ukraine und Russland hat sich der Rohölpreis extrem nach oben verschoben und die Nachfrage bei unsicheren Kunden erhöhte sich.“ Derzeit liege der Heizölpreis über einem Euro. Die Unsicherheit der Kunden steige. Viele hätten Angst, kein Heizöl mehr zu bekommen.

Thomas Sternath Mineralölhändler
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Mineralölhändler Thomas Sternath

Ein Einpendeln der Preise auf einem normalen Niveau wird erst erwartet, wenn sich die internationale Lage wieder beruhigt.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte einen Kärntner Energiebonus, vor allem für Bürger mit geringeren Einkommen. Dieser solle 200 Euro betragen, finanziert aus Teilen der KELAG-Dividende des Landes, so Köfer.