Gertrud Weiss-Richter im Atelier
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Kultur

Ein Leben für Fotografie und Malerei

Die in Oberösterreich geborene und in Villach aufgewachsene Künstlerin Gertrud Weiss-Richter feiert am 2. April ihren 80. Geburtstag. Zwei Ausstellungen sind derzeit in Klagenfurt von ihr zu sehen. Sie widmet sich in ihrer Kunst der Fotografie und Malerei. Das Fenster spielt in ihren Arbeiten eine zentrale Rolle.

Gertrud Weiss-Richter wird gerne als stille große Künstlerin beschrieben. Sie gilt als sehr kritisch – vor allem, wenn es um ihre eigene Arbeit geht. Die Aufstiegshilfen, die seit Jahrzehnten in ihrem Werk vorkommen, zeugen von der Begeisterung für Architektur, aber immer auch davon, dass der Mensch immer weiter kommen kann und nicht stehenbleiben soll.

Bild Aufstiegshilfen von Gertrud Weiss-Richter
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Aufstiegshilfen

Es gehe ihr um die Suche nach dem Wesentlichen, das in jedem Menschen drinnen liegt, weg von der Oberflächlichkeit und die Suche nach sich selbst: „Ich will auch eine gewisse Ruhe vermitteln.“

Gertrud Weiss-Richter
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Gertrud Weiss-Richter

Fenster eröffnen neue Blickwinkel

Weiss-Richter ist auch eine ausgezeichnete Fotografin, wobei sie vor allem von Fenstern fasziniert ist. Sie sagte, sie frage sich, was hinter dem Fenster sein könne: „Geht es hinaus? Sehe ich von außen hinein oder von innen hinaus? Das sind verschiedene Möglichkeiten. Es geht immer darum, dass nicht plakativ gezeigt wird, was hinter dem Fenster sein könnte, sondern dass das Fenster der Anlass dafür ist nachzudenken, was dahinter alles sein kann.“

Selbstporträt von Gertrud Weiss-Richter
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Selbstproträt aus den 1960er Jahren

Aktuelle Ausstellung in Galerie M

Schon die frühen Arbeiten beweisen, wie außergewöhnlich das Können dieser Künstlerin ist. In der Galerie M zeigt Gertrud Weiss-Richter neue Arbeiten. Fotografien von Fenstern, die sie auf einer ihrer Reisen entdeckte. Fotografie und Malerei gemeinsam ermöglichen ihr ganz neue Arbeiten, bei denen es längst nicht mehr um das Abbilden der Wirklichkeit gehe.

Ausstellung mit Werken von Gertrud Weiss-Richter
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„Man muss ständig am Ball bleiben“

Die Arbeit gehört zum Leben, so die Künstlerin: „Man muss ständig dranbleiben. Wenn man zu lange pausiert, muss man fast wieder von vorne beginnen. Man macht zuerst schlechte Arbeiten und dann kommt man wieder langsam hinein. Es ist schon wichtig, dass man ständig am Ball bleibt.“

Fenster Bild von Gertrud Weiss-Richter
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Klagenfurt als Heimat für Weltenbummlerin

Weiss-Richter lebte in Wien, Paris, Los Angeles, in Klagenfurt fand sie aber den Ort, an dem sie auch zu Hause ist.