Die Klagenfurter Sammelstelle bei der Messe für die Partnerstadt Czernowitz in der Ukraine war am Montag erstmals geöffnet und verzeichnete einen sehr großen Andrang. Bürgermeister Christian Scheider (TK) zeigte sich beeindruckt: „Wenn es um kriegerische Handlungen geht, haben die Menschen ein großes Herz für jene, die verfolgt werden. Aber ich freue mich sehr, dass die Hilfsbereitschaft so groß ist, damit hat man nicht rechnen können. “
Spendenlager in der Klagenfurter Messe für Ukraine-Hilfe
Andrang seit den Morgenstunden groß
Damit die Hilfsgüter gut und sicher ankommen, sei der direkte Kontakt mit der Partnerstadt ein großer Vorteil, sagte Bürgermeister Scheider. Es werde einen Koordinator in Klagenfurt geben, man werde sich auch mit anderen Hilfsorganisationen absprechen, um Konvois so rasch wie möglich zu starten, immerhin handle es sich bei einem Teil der Spenden auch um verderbliche Güter. Ein erster Konvoi sollte noch am Wochenende starten, sagte der Klagenfurter Bürgermeister.
Kärntner wollen einen Beitrag leisten
Günther Leitner ist einer jener, die dem Aufruf zu helfen gefolgt sind: „Wenn uns so was passiert, wären wir auch froh, wenn jemand hilft. Wir haben das übrig und dann spenden wir das. Ich habe Decken, Schuhe und Bettzeug gebracht.“ Ingeborg Veratschnig kam aus Köttmannsdorf, um zu helfen: „Mir tun die Leute leid und wir leben im Überfluss. Ich will helfen und habe gestern zu Hause einiges zusammengeklaubt, jetzt war ich noch beim Hofer und habe Lebensmittel und Hygieneartikel besorgt.“
„Ich habe von der Möglichkeit zu spenden heute im Radio gehört und es ist uns ganz wichtig, dass wir auch unseren Beitrag leisten können“, sagte Silke, die mit ihrem Sohn Niklas Spenden zur Messe brachte: „Es ist viel Bekleidung für Kinder, Winterwäsche und ein paar Süßigkeiten, vielleicht kommt das auch gut an.“
Villach startet große Hilfsaktion
Auch in Villach wird in Zusammenarbeit mit drei Privatpersonen eine große Hilfsaktion gestartet, hieß es am Montag in einer Aussendung der Stadt. Andreas Kuchler senior hilft seit Jahrzehnten den Menschen in der Ukraine, sein Sohn, Andreas Kuchler unterstützt ihn dabei. Hunderte Tonnen an Hilfsgütern haben die beiden bereits über die Jahre in die Ukraine gebracht. Der dritte Partner ist Anton Kalinitsch, er ist selbst Ukrainer und lebt seit vielen Jahren in Villach und kehrte gerade erst aus dem Kriegsgebiet zurück.
„Mit der Erfahrung dieser drei Männer haben wir rasch eine Hilfsstruktur aufgestellt, gemeinsam mit der Villacher Bevölkerung können wir ab sofort helfen“, sagte Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). Eine Liste der am dringendsten benötigten Gegenständen ist auf der Homepage der Stadt Villach zu finden.
Die Menschen, die die Spenden ablieferten, zeigten sich sehr besorgt über den Krieg vor den Toren Europas und hoffen, dass die Lage nicht weiter eskaliert.