Ein Rad wird kontrolliert
ORF/Peter Matha
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Sport

Fahrradcheck bei Sozialen Betrieben

Es wird wieder Zeit für einen gründlichen Check des Fahrrads, um sicher in die Saison zu starten. Möglich ist die Radüberprüfung auch bei den Sozialen Betrieben Kärntens (SBK) in Villach und Klagenfurt. Sie bieten Menschen, die schon länger arbeitslos sind, einen Weg zurück auf den Arbeitsmarkt.

Einer der Mitarbeiter ist Janosch Brinza. Rund 20 Räder werden pro Tag serviciert und kontrolliert. Bei Bedarf werden auch Reparaturen angeboten. Brinza sagte, er kontrolliere zuerst die Bremsen, dann die Schaltung, mehrmals schaltet er hinauf und hinunter.

Alle wichtigen Teile werden kontrolliert

Der Bereichsleiter Sport und Textil der SBK, Marcus Adlbrecht, packt mit an, ebenso Stützpunktleiter Günther Funk. Zuerst werden die Reifen nach der Winterpause kontrolliert und mit Pflege behandelt, so Adlbrecht. Dann bleibe er weich und werde nicht porös. Danach folgt eine Kontrolle der Bremsen, dabei vor allem bei den Mountainbikes, die immer öfter mit Scheibenbremsen ausgestattet sind. Bei ihnen werde auch das Öl gewechselt. Dabei werden auch die Bremsbacken kontrolliert. Günther Funk sagte, die Beläge wechsle man je nach Beanspruchung. Für die optische Prüfung müsse aber die Bremse auseinander genommen werden.

Kontrolle der Bremsen
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Bremsenkontrolle

Die Fahrräder werden auch geputzt, so Adlbrecht. Es gebe eine spezielle Lackpflege, damit das Rad wieder im Regen stehen könne und nicht roste. Man müsse natürlich auch die Kette reinigen, weil sie den Schmutz der Straße ansauge, das seien Verschleißteile. Mindestens alle 3.000 Kilometer müsse man das überprüfen.

Kontrolle der Ketten
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Die Kette muss alle 3.000 Kilometer gewechselt werden.

Zahnräder nutzen sich ab, das könne bei einem entsprechenden Fahrstil ganz schnell gehen, so Funk: „Ein spürbares Merkmal ist, wenn ich fest hineintrete und die Kette drüberspringt. Das ist ein Zeichen, dass Zahnkranz und Kette auszutauschen sind.“ Auch die Kette wird kontrolliert. Dafür gibt es ein einfaches Spezialgerät, die Kettenlehre.

Berufsbild ändert sich

Dazu kommt alles, was mit der Verkehrstüchtigkeit zu tun hat, Licht, Glocke und Reflektoren. 45 Minuten bis eine Stunde dauert ein kleines Service, sagte Fahrrad-Werkstattleiter Funk. Er selbst nimmt sich zum Radfahren zu wenig Zeit, auf 3.000 Kilometer kommt er höchstens.

Check der Reifen
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Reifenkontrolle

Immer mehr E-Bikes

Der Beruf ändert sich nach den Anforderungen, man wird vom Mechaniker zum Elektriker- und Elektroniker, so Funk: „Grundsätzlich ist es bei E-Fahrrädern gleich wie bei den normalen. Es kommt nur dazu, dass Akku, Motor und Display mit Update überprüft werden. Da sieht man, wie viele Stunden die Anlage habe und wie viele Ladezyklen der Akku hat. Dann kann der Kunde sicher sein, dass das Fahrrad auf dem optimalen Stand ist.“

Ein Rad wird serviciert
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Nach seiner Erfahrung hält ein Akku, der oft mehr als 1.000 Euro kostet, zwischen drei und fünf Jahren, so Funk. Es komme aber darauf an, wie sorgsam mit ihm umgegangen werde. Welchen Temperaturen sei er ausgesetzt und wie regelmäßig seien die Ladezyklen: „Wenn ich einen Akku im leeren Zustand ein halbes Jahr lagere, verringert das sehr die Lebensdauern. Wenn ich ihn regelmäßig lade und benutze, hat man ihn sicher vier bis fünf Jahre.“

Auf die Frage, ob es ein rein mechanisches oder doch ein E-Bike sein soll, sagte Janosch Brinza: „Ich bin für E-Bikes, aber nur für die Älteren. Die Jungen sollen ohne fahren, die sollen Sport machen.“

Viele fahren das ganze Jahr über

25 bis 50 Euro kostet die Durchsicht oder ein kleines Service. Es geht aber auch teurer, so Adlbrecht: „Beim Topservice wird das komplette Fahrrad in seine Einzelteile zerlegt. Lager werden geschmiert oder ausgetauscht, das Rad wird eingestellt und wenn es der Kunde wünscht, machen wir auch eine Radvermessung. Das große Service fängt bei 80 Euro an.“

Ordnung bei den Werkzeugen
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Ordnung muss in der Werkstatt sein

Es falle auf, dass das Fahrrad immer mehr zum Ganzjahresfahrzeug werde. Vor allem in den Städten seien die Kunden auch im Winter gefahren, bestenfalls bei Schnee sei das Rad in der Garage gestanden. Auch im Winter seien Kunden mit den Rädern gekommen. Man merke schon, dass die Menschen das Auto verstärkt stehen lassen, sagte Adlbrecht.