Autodrome auf dem Mini-Wiesenmarkt in St. Veit
ORF/Radler
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Wirtschaft

Covid: Schausteller fordern Klarheit

Die Kärntner Schausteller und Marktfieranten fordern Klarheit über die für Kärnten geplanten CoV-Maßnahmen ab 5. März. Der Bund lässt fast alle Maßnahmen fallen, aus Kärnten hieß es zuletzt, es werde nur geöffnet, wenn die Zahlen passen. Abwarten heißt es daher vorerst auch für viele Kirchtage, Brauchtumsfeste und Bälle.

Am kommenden Samstag sollen fast alle Coronavirus-Maßnahmen fallen: Der grüne Pass ist dann nicht mehr nötig, es gibt keine Sperrstunde und bei Veranstaltungen keine Personenbegrenzung mehr. Nur die FFP2-Maske soll in den Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln bleiben – mehr dazu in Große Lockerungen mit 5. März (ORF.at; 16.2.2022). Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kündigte aber an, nur dann zu öffnen, wenn auch die Zahlen passen würden – mehr dazu in Kärntner Reaktionen zu CoV-Lockerungen (kaernten.ORF.at; 16.2.2022).

Sprecherin: „Stehen mit Rücken zur Wand“

Die Kärntner Schausteller sind verzweifelt, sagt die Sprecherin Monika Pötscher. Seit zwei Jahren, seit Beginn der Pandemie, habe es keine Einnahmen mehr gegeben, das Ersparte sei aufgebraucht, die Kredite müssen zurückgezahlt werden, aber womit: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Seit zwei Jahren sehen wir zu, wie die Menschen im Sommer auf Urlaub fahren, wie die Betriebe an den Seen offen haben und die Leute in Massen kommen. Und unsere Veranstaltungen, die im August sind, werden im März abgesagt. Da ist es hart zuzuschauen.“

Ab Mitte März könnte es erste Märkte geben und deshalb fordern die Schausteller von den Verantwortlichen in Kärnten ein fixes Öffnungsdatum. Bis zum 1. März wollen die Zuckerwatteverkäufer, Schießbudenbetreiber, Autodrom- und Riesenradbetreiber Klarheit. Denn die Vorlaufzeit betrage für die Märkte zwei bis drei Wochen und man müsse die Arbeiter, die teilweise aus dem Ausland kommen, informieren.

Kein Markt im Freien: „Das verstehen wir nicht mehr“

Am 13. März sei es jedenfalls zu spät, um für die Josefimärkte Mitte März in Nötsch oder Eberndorf noch rechtzeitig fertig zu sein. Überhaupt verstehe es die Branche nicht, warum Veranstaltungen im Freien so lange nicht stattfinden haben dürfen, sagt Pötscher: „Wir sind im Freien. Die ganze Gastronomie hat offen und wir dürfen auf der Fläche einer ganzen Ortschaft, wie in Eberndorf, überhaupt nicht aufmachen. Das verstehen wir nicht mehr.“

Villacher Kirchtag: Abwarten

Auch für den Villacher Kirchtag, der jedes Jahr 400.000 Besucherinnen und Besucher anlockt, heißt es vorerst abwarten, sagte die zuständige Vizebürgermeisterin und Obfrau Gerda Sandrieser (SPÖ). Wenn es das OK von der Regierung gibt, werde es aber einen Villacher Kirchtag geben, hieß es, die Planungen dafür seien schon im Laufen.

Ein Rundruf in den Kärntner Schulen zeigt, dass viele Schulen ihren traditionellen Abschluss-Ball in den Frühsommer verlegt haben, ein paar Bälle wurden abgesagt, weil sie im vergangenen November, Dezember oder Jänner hätten stattfinden sollen.

Wiesenmärkte in Bleiburg und St. Veit bereits in Planung

Für Brauchtumsfeste die später stattfinden, sieht es hingegen ganz gut aus. Der Bleiburger und der St. Veiter Wiesenmarkt im September stecken bereits in der Planungsphase, auch etliche Dorfkirchtage inklusive dem Kufenstechen Ende Juli im unteren Gailtal werden aus heutiger Sicht stattfinden können.

Für das Hermagorer Speckfest im Juni reicht die Zeit allerdings nicht mehr aus, um die notwenige Planung durchzuführen, hieß es von Obmann Albert Jank. Über das Schicksal des Käsefestivals in Kötschach-Mauthen Ende September werde noch in den nächsten zwei Wochen entschieden.