Die Bischöfliche Residenz in Klagenfurt von außen durch das Tor gesehen
ORF
ORF
Religion

Diözese: Kirche soll „menschlicher“ werden

Das bischöfliche Konsistorium der Diözese Gurk-Klagenfurt hat am Mittwoch einen Kirchenentwicklungsprozess beschlossen. Laut Bischof Josef Marketz sollen das Evangelium, die Bedürfnisse der Menschen und deren individuelle Fähigkeiten, die sie in die Kirche einbringen können, einfließen.

Ziel sei es, „größer zu werden im Dienen, das heißt, diakonisches Handeln soll alle Grundvollzüge der Kirche prägen“, so Marketz. Als zentrale Optionen für sein Wirken als Bischof nannte Marketz die Weitergabe des Glaubens in kleinen Einheiten wie Pfarren bei gleichzeitiger Nutzung von Synergien in größeren Seelsorgeräumen, die Erfahrbarkeit des Schatzes des Evangeliums in seiner Vielgestaltigkeit bei gleichzeitiger Ermöglichung von Räumen der Gotteserfahrung, sowie die Bewahrung der Schöpfung.

Marketz sieht zahlreiche Entwicklungsthemen

Der erweiterte Vorstand des Gremiums soll bis zum Herbst die Rahmenbedingungen klären und einen Projektauftrag erarbeiten, hieß es in einer Aussendung. Der Prozess soll im ersten Quartal kommenden Jahres starten.

Der Prozess werde auf die bisherigen Entwicklungsschritte aufbauen, die er als Bischof in den vergangenen zwei Jahren gesetzt habe. Als Beispiele nannte Marketz die Initiierung der Neuausrichtung des Bistums und verschiedener kirchlicher Gremien, zahlreiche Arbeitskreise zu Entwicklungsthemen wie Pfarrzukunft, Berufungspastoral und Qualität der Seelsorge, sowie den synodalen Prozess. Ziel des geplanten Kirchenentwicklungsprozesses sei es, „viele kleine Bäche zu einem großen Strom zusammenzufassen, damit sie nicht versickern“, sagte der Kärntner Bischof.

„Fachlicher, geistlicher und kommunikativer Prozess“

Generalvikar Johann Sedlmaier nannte fünf zentrale Inhalte der Kirchenentwicklung, nämlich eine inhaltlich-pastorale Neuorientierung, die Ausrichtung kirchlichen Handelns auf die Menschen, die Stärkung von Verantwortung und Teilhabe aller Getauften am kirchlichen Handeln, die Weiterentwicklung kirchlicher Organisation und Verwaltung sowie die Sicherung des finanziellen Handlungsspielraumes. „Dieser Prozess der Kirchenentwicklung ist als fachlicher, geistlicher und kommunikativer Prozess angelegt, dessen Dimensionen ineinander verwoben sind“, betonte Sedlmaier.