Detailgenaue Darstellung des SARS CoV 2 Virus
Coronavirus

Hohes Niveau bei Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sollen die nächsten Tage auf einem recht hohen Niveau bleiben, so das Land Kärnten in einer Aussendung am Montag. Kärnten liegt rund zehn bis 14 Tage hinter dem Infektionsgeschehen der anderen Bundesländer, daher werde man noch entscheiden, ob man mit den Öffnungsschritten des Bundes mitgehe.

Täglich werden durchschnittlich 1.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Laut Prognose sollen die Neuinfektionen auch in den nächsten Tagen auf dem relativ hohen Niveau bleiben. Die Zahl der Hospitalisierten nimmt weiter zu, derzeit liegen 205 Menschen in den Spitälern. Bei rund zwei Drittel der Hospitalisierten wurde die Covid-Infektion jedoch als Begleitdiagnose festgestellt, sie seien eigentlich aus anderen Gründen ins Krankenhaus gekommen, so Gerd Kurath, Leiter des Landespressedienstes.

Dadurch erkläre sich auch, dass 121 der stationär und elf der intensiv Behandelten geimpft seien. Gründe für Impfdurchbrüche seien zudem Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen oder die nachlassende Impfwirkung.

Kärnten hinkt nach

Wie Kurath betonte, liege Kärntens Infektionsgeschehen zehn bis 14 Tage hinter dem anderer Bundesländer. Die Expertinnen und Experten hätten die Situation weiterhin genau im Blick. Ziel sei es, vor allem vulnerable Gruppen bestmöglich zu schützen, so Kurath. Man werde sich die Lockerungen auf Bundesebene ab 5. März daher genau anschauen, die Zahlen müssten bis dahin deutlich sinken. Evaluiert werde in Kärnten auch die Impf- und Teststrategie, wobei man auch auf entsprechende Entscheidungen auf Bundesebene warte.

Kaum noch Erstimpfungen

Aktuell sind in Kärnten 72,29 Prozent der Gesamtbevölkerung einmal geimpft, 69,31 Prozent zweimal und voll immunisiert mit allen drei Impfungen sind 49,49 Prozent. Aktuell abgelaufen ist die zweifache Immunisierung bei 19.296 Personen. Die Impfzahlen stagnieren derzeit, so wurden vorige Woche nur rund 3.000 Impfungen, davon rund 300 Erstimpfungen, verabreicht. Rund 1.500 Personen meldeten sich für den neuen Impfstoff Novavax an, allerdings werde sich die Auslieferung erneut verzögern. Der Impfstoff werde nicht vor März geliefert. Gründe wurden nicht genannt.

Den größten Anteil an den Infektionen hatten in Kärnten vergangene Woche die Altersgruppen der 35- bis 44-Jährigen mit 17 Prozent und der 25- bis 24-Jährigen mit 16,7 Prozent. Die höchsten Inzidenzen verzeichnen die 25- bis 34-Jährigen mit 2.964,0 und die 15- bis 24-Jährigen mit 2.853,7. Kärnten liegt mit einer Inzidenz von 2.054,1 (Stand: 20.02.) unter dem Österreichschnitt von 2.203,0. Von den Kärntner Bezirken liegen nur vier unter 2.000, das sind Feldkirchen (1.920,6), Klagenfurt-Stadt (1.894,6), Spittal (1.659,4) und Villach-Stadt (1.663,6). Die höchsten Inzidenzen verzeichnen Klagenfurt-Land (2.475,9), Hermagor (2.454,0) und Völkermarkt (2.440,6).

Neue Einreiseregeln

Seit Dienstag gelten auch die neuen Einreiseregelungen nach Österreich. Die Einreise aus Staaten, die nicht als Virusmutationsgebiet gelten und kein hohes epidemiologisches Risiko aufweisen, ist dann prinzipiell mittels 3-G-Nachweis möglich. Selbsttests gelten allerdings nicht, so Kurath. Minderjährige unter zwölf Jahren brauchen keine 3-G-Nachweise erbringen. Spezielle Regelungen für Pendler und Pendlerinnen sowie schulpflichtige Kinder wurden aus der Covid-19-Einreiseverordnung zugunsten der vereinheitlichten Vorgaben gestrichen. Ausgenommen von der 3-G-Regelung sind neue Virusvariantengebiete.

WK und FPÖ fordern Lockerungen auch in Kärnten

Die Wirtschaftskammer fordert hingegen die Lockerungsschritte mit 5. März auch in Kärnten ein, andernfalls wird mit rechtlichen Schritten gedroht. Der Blick auf die Statistik sei relativ erfreulich, hieß es in einer Aussendung. Nur im Burgenland und in Salzburg gebe es derzeit weniger Infektionen. Kärnten liege bei der Bettenbelegung in den Krankenhäusern und bei den Neuinfektionen im guten Mittelfeld. Die Wirtschaftskammer fordert daher eine Rückkehr zur Normalität.

Auch FPÖ-Chef Erwin Angerer übte Kritik an Landeshauptmann Peter Kaisers Vorgehen und verwies in einer Aussendung darauf, dass zahlreiche Nachbarländer – wie die Schweiz und zuletzt auch Slowenien – bereits sämtliche Covid-Einschränkungen aufgehoben hätten. Er fordere dies auch für Kärnten ein. Zudem sprach er sich erneut für eine Aufhebung des Impfpflichtgesetzes aus.

Schäfermeier: Schutz der Bevölkerung im Vordergrund

Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) entgegnete in einer Aussendung auf die Kritik von Wirtschaftskammer und FPÖ, Kaiser habe stets festgehalten, dass sich Kärnten den vom Bund vorgegebenen Öffnungen anschließen werde, wenn dies das von Experten prognostizierte Infektionsgeschehen zulasse. Aus heutiger Sicht seien keine steigenden Infektionszahlen zu erwarten, sodass die nächsten Öffnungsschritte am 5. März auch in und für Kärnten vertretbar erscheinen würden. „Sollten aber die Infektionszahlen und damit die Gefahr, dass Menschen schwer an CoV erkranken oder sterben können, steigen, dann müssen logischerweise Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffen werden“, so Schäfermeier.