Bislang ist Heimo Raab in der Kärntner Kunstszene noch ein eher Unbekannter, kein Wunder: Denn seine Karriere als bildender Künstler ist, gelinde gesagt, atypisch verlaufen. In den 80er Jahren studierte er Architektur, aber die Malerei begleitete ihn schon von der Schulzeit an.
Vor 14 Jahren machte der Architekt einen großen Schnitt und Schritt in ein neues Leben. „Man soll etwas arbeiten, wo man Freude hat. Wenn einmal die Freude abnimmt und merkt, dass sie nicht mehr da ist, muss man einen Wechsel machen.“
Impulscenter Seeboden zeichnet Entwicklung nach
Das sagt sich zwar so leicht, ist aber für viele Menschen undenkbar. Heimo Raabs Konsequenz zeitigt Früchte, das Atelier in Klagenfurt ist ein prall gefülltes Depot der Arbeit der letzten Jahre. Bei der derzeitigen Ausstellung im Kulturimpulshaus in Seeboden sieht man seine Entwicklung.
Wahlvolk, Konsumvolk – „mehr sollen wir nicht sein“
Von architektonisch anmutenden frühen Werken, ging Raab immer mehr dazu über, den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen. Und seine verlorene Position in der Gesellschaft der Gegenwart. „Der Mensch wird immer mehr Maschinen-ähnlich, austauschbar – wir sollen nur mehr Wahlvolk und Konsumvolk sein, jegliche Individualität wird zerstört.“
Korrosion als Symbol der Degeneration
Nicht von ungefähr zieht deshalb auch die Korrosion in seine Bilder ein. Neben Farbe kommt auch Eisenstaub auf die Palette. Diese Bilder zeigt Heimo Raab im Amthof in Feldkirchen.
„Wenn man das Bild beiseite legt, um die Oberfläche zu schützen, merkt man, dass das Bild nach vier bis fünf Wochen sich nocht verändert hat und Effekte hervorgetreten sind, die man nicht malen kann.“
Die Ausstellungen in Feldkirchen und Seeboden sind nun für mehrere Wochen zu sehen.