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ORF/Iris Hofmeister
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Soziales

Arbeiterkammer: Energiekosten abfedern

Die Arbeiterkammer ruft die Bundesregierung auf, die explodierenden Energiepreise abzufedern. Gerade für Bezieher kleinerer Einkommen seien die Kosten kaum noch zu stemmen. Strom, Gas, Treibstoff und Wohnen werden immer teurer und belasten die Haushaltseinkommen enorm.

Ein Kärntner Durchschnittshaushalt mit rund 3.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr muss heuer mit Mehrkosten beim Strom von etwa 143 Euro rechnen. Bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Gasheizung betragen die Mehrkosten rund 182 Euro. Diese stark gestiegenen Energiepreise können weder durch das Aussetzen der Ökostromkosten im heurigen Jahr noch durch die Zahlung des Energiekostenausgleichs von voraussichtlich 150 Euro abgefedert werden, rechnet die Arbeiterkammer vor.

AK-Präsident Günther Goach forderte daher die Bundesregierung zum Handeln auf: „Natürlich gibt es Abfederungsmöglichkeiten von Seiten der Bundesregierung. Man könnte temporär die Mehrwertsteuer auf Energie senken und für Menschen bis zu einer gewissen Einkommensgrenze gibt es die Möglichkeit von Direktzuschüssen. Das wäre relativ rasch zu lösen, weil die Haushalte sich massivst verschulden.“

„Mehr Privatkonkurse befürchtet“

Denn im Steigen befinden sich nicht nur die Energiepreise, auch Lebensmittel und Mieten sowie Treibstoff werden immer teurer. Das alles belaste nicht nur die kleinen, sondern auch schon die mittleren Einkommen, so Goach: „Der Arbeitnehmer, der sich was geschaffen hat, hat auch Kreditraten zu bewerkstelligen. Da befürchten wir und sehen auch schon, dass bei den Schuldnerberatungsstellen schon schauen, wie sie sich entschulden können. Die Möglichkeit ist ein Privatkonkurs, wir warnen, dass es das verstärkt geben wird.“

Mehr als Steuererleichterungen, die nicht immer bei denen greifen würden, die es am dringendsten brauchen, fordert die Arbeiterkammer von der Bundesregierung kurzfristig Direktzahlungen. Speziell für Haushalte mit niedrigem Einkommen müsse es außerdem höhere Heizkostenzuschüsse geben.

Team Kärnten spricht von Preiswucher

Team Kärnten-Obmann Gerhard Köfer kritisiert einen Beschluss im Nationalrat zum Erneuerbaren Ausbau Gesetzes, der, wie der Verein für Konsumenteninformation aufzeige, dafür sorge, dass die Stromkunden massiv schlechter gestellt werden. Auf Landesebene vermisst Köfer Maßnahmen, um die Betroffenen zu unterstützen. Landeshauptmann Peter Kaiser werde nicht müde, zu versprechen, dass der Strompreis in Kärnten bundesweit der günstigste sein werde, das Gegenteil sei eingetreten. Der Preiswucher treffe nicht nur über 90.000 Armutsgefährdete in Kärnten, sondern auch den breiten Mittelstand.