Wenn er nicht gerade ein weiteres Hobby betreibt – als Modelleisenbahn – oder sich seinen Modellhubschraubern widmet arbeitet der 67-jährige ehemalige Einzelhandelskaufmann in seinem kleinen Filmstudio. Diesmal soll ein Seifenkistenrennen aus den frühen 1980er Jahren von Schmalfilm auf eine DVD kopiert werden. Dazu braucht er einen speziell umgebauten Projektor.
Hochsaison um Weihnachten
Amateuerfilmer Erschen sagt, während der Pandemie hatten die Leute viel Zeit, um alte Filmschätze auszugraben: „Speziell vor Weihnachten ging es dann rund. Alle wollten ihren Kindern, wenn sie nach Hause kommen, Filme von früher einmal zeigen.“ Ein Einblick in die junge und doch schon ferne Vergangenheit.
Einblicke in Alltagsleben von anno dazumal
Sein persönlicher Fundus besteht aus Filmen, die er selbst gedreht hatte und aus Aufnahmen von Familienmitgliedern, Bekannten und Freunden. Meist zeigen sie festliche Ereignisse, wie die Glockenweihe in Heiligenstadt, eine Oldtimerrallye oder geben Einblicke in die einstige Arbeit in der örtlichen Limonadefabrik.
Auf die richtige Musik kommt es an
Zur Zeitreise gehört auch die passende Musik. Gottfried Erschen hat sie aus der Vor-Computer- und -Videozeit parat. Er hütet neben CDs auch Musikkassetten wie einen Schatz in zahlreichen Schubladen. „Während der Super-8-Zeit sind wir nur so gelaufen und haben geschaut, wo wir Musik ohne Gesang herbekommen“, so Gottfried Erschen.
Viele Aufnahmen lassen Tränen fließen
Auch wenn die Bildqualität Manches nur noch erahnen lässt – es sind bewegte Erinnerungen an Menschen, die man kennt oder kannte. Der Filmchronist sagt, dass sich vielfach auch bei ihm die Tränen nicht verbergen lassen, wenn er Aufnahmen von bereits verstorbenen Menschen aus seinem Umfeld sieht.
Uralte Bewegtbilder als besonderer Schatz
Ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte bekam Gittfried Erschen auch in die Hand.
Es handelt sich um bewegte Bilder aus den späten 1920er und frühen 1930er Jahren – in Auftrag gegeben vom damaligen Fabriksgründer Valentin Leitgeb.