Noch werden die Medikamente nur im Krankenhaus verabreicht. Am Klinikum in Klagenfurt hat man seit Dezember Erfahrung damit. Wichtig ist, dass die Medikamente frühzeitig – fünf bis sieben Tage nach der Infektion – verabreicht werden müssen. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber auch dann nicht. In den meisten Fällen verläuft aber die Covid-Erkrankung milder.
Medikamente gegen CoV kommen
Wer nicht geimpft ist, setzt sich der Gefahr aus, stärker an Covid zu erkranken. Hilfe könnten nun Medikamente bieten. Neben Infusionen sind auch Präparate in Tabletten-form zugelassen. Die Covid-Medikamente sind derzeit nur in den Krankenhäusern erhältlich. Nächste Woche könnten auch Hausärzte eingebunden werden.
Dennoch schränkt Primarius Jörg Weber ein, dass nur Risikopatienten für schwere Infektionen damit behandelt werden: „Das sind im Wesentlichen ungeimpfte Patienten über 55 Jahre oder Menschen mit Risikofaktoren unterschiedlichster Natur.“
Die Einschränkung auf diesen Personenkreis habe gute Gründe, sagt Weber: „Es ist eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko. Man hat letztlich wenig Erfahrung mit diesen Medikamenten. Solche Substanzen greifen in den Zellstoffwechsel ein und sind damit nicht nebenwirkungsfrei. Sie haben durchaus Interaktionen mit anderen Medikamenten.“
Ärzte sollen Vorselektion übernehmen
Auf Bundesebene laufen Verhandlungen auch mit der Ärztekammer über eine flächendeckende Verabreichung. Schon kommende Woche könnte ein Durchbruch erzielt werden. Laut Weber sei geplant, dass eine Vorselektion durch die Epidemie- und Amtsärzte bzw. auch durch niedergelassene Ärzte erfolge: „Sie kennen logischerweise ihre Patienten sehr gut und können ihnen dann dieses Medikament verabreichen bzw. sie zur Infusionstherapie an die Krankenhäuser überweisen.“
Für den Experten ist aber klar, dass die Medikamente die Impfung nicht ersetzen können: „Sie haben ein deutlich höheres Behandlungsrisiko. Impfpflicht hin oder her – das Impfen bleibt dennoch sinnvoll und die Diskussion, ob man es verpflichtend macht oder nicht, sollte durch die Initiative der Einzelperson, sich impfen zu lassen, ersetzt werden. Das gilt im Eigeninteresse.“
Tabletten und Infusionen vergleichsweise kostenintensiv
Bei den Medikamenten seien die Kosten nicht zu unterschätzen. Diese betragen um 500 Euro bei den Tabletten und bis zu 2.500 Euro bei den Infusionen. Die Medikamente werden an eine zentrale Apotheke geliefert, die dann in Kärnten die Verteilung übernimmt. In der Krankenhausapotheke in Klagenfurt läuft das roboterunterstützt.