Chronik

Gewaltambulanzen sollen installiert werden

Die Bundesregierung kündigt eine Ausweitung der Maßnahmen für den Frauen-Gewaltschutz an. Dazu gehört unter anderem der Ausbau von Fachberatungsstellen. Es soll aber auch die Verurteilungsrate von Gewalttätern erhöht werden, dazu braucht es unter anderem Gewaltambulanzen.

Wenn ein Gewalttäter nicht vor Gericht verurteilt wird, liegt der Grund oft darin, dass wichtige Beweise fehlen. Es braucht also eine Qualitätssteigerung bei der Beweissicherung, hieß es diese Woche aus dem Justizministerium. So sollen künftig einerseits bereits unmittelbar nach der Tat Vernehmungen durchgeführt werden, andererseits soll es gezielte medizinische Untersuchungen geben.

Beweissicherung für spätere Verfahren wichtig

Eigene Gewaltambulanzen sollen dazu eingerichtet werden, die nicht nur die medizinische Versorgung des Gewaltopfers sicherstellen, sondern auch mögliche Beweise. Vom Gewaltschutzzentrum in Kärnten werden solche Gewaltambulanzen schon lange gefordert, so die Leiterin Roswitha Bucher. Sie erhofft sich, dass die Beweissicherung einen höheren Stellenwert einnehme: „Für Strafverfahren ist es wichtig, dass die Beweise, also die Verletzungsspuren, die da sind, auch sichergestellt werden.“

Außerdem soll das Angebot der Prozessbegleitung für Frauen erhöht werden. Derzeit nehmen dieses Angebot nur 20 Prozent der Opfer an. Es ist aber erwiesen, dass Frauen, die eine psychosoziale Prozessbegleitung in Anspruch nehmen, erfolgreicher sind, ihr Recht durchzusetzen.

Auch das Team Kärnten sieht die Installierung der Gewaltambulanzen als „wichtigen und überfälligen Schritt“, so Team Kärnten Obmann Gerhard Köfer. Er ist auch für Gewaltprävention ab dem Kindergarten.