Baggerarbeiten beim Stausee Zlan
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Bildung

Baggerfahrer als Naturschutzfachkräfte

Baggerfahrer und ihre Grabungsarbeiten werden nicht unbedingt mit dem Naturschutz in Verbindung gebracht. Ausgerechnet diese Zielgruppe hat aber die Fachhochschule Kärnten neben anderen für ihren Lehrgang zur „Naturschutzfachkraft“ im Auge.

Wie bringt man Baustellentechnik und Naturschutz zusammen? An der Fachhochschule Kärnten beschäftigt sich die akademische Ausbildung zur Naturschutzfachkraft genau mit diesem Thema. Die Studierenden dieses Lehrgangs sind größtenteils Mitarbeiter von Bauunternehmen. In ihren Abschlussarbeiten stellen sie sich der Frage, wie man auch im Bauwesen nachhaltig und umweltbewusst arbeiten kann.

Martin Schneider von der Studienbereichsleitung Bauingenieurwesen & Architektur sagte, es gehe auch darum, festgefahrene Verhaltensmuster in der Praxis zu hinterfragen: „Wenn man sein Leben lang der Aufgabe gefolgt ist, kubikmeterweise Erdreich von rechts nach links zu verfrachten ist es wichtig, den Blickwinkel darauf zu lenken, dass da etwas ist, was ich zerstöre. Ich kann da auch sensibler ansetzen.“

Wissenswertes auch für die breite Öffentlichkeit

Innovationskraft und Erfindergeist sind bei den Studierenden des Lehrgangs "Naturschutzfachkraft“ an der Fachhochschule Kärnten gefragt. Der letzte Jahrgang stellte sich laut Kärntens Fachhochschule dringenden Problemen des Naturschutzes und erarbeitete in den Abschlussarbeiten auch Lösungen.

Andere Themen sind auch der Schutz von Rehkitzen vor Mähwerken oder der Verzicht von Beton bei Hangrutschungen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind nun in einer Broschüre gesammelt worden, um sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man wolle einerseits die Leute allgemein, aber auch jene, die schon jahrelang in dem Bereich arbeiten, sensibilisieren, so Scheider.

Der Lehrgang zur Naturschutzfachkraft dauert ein Jahr und wird mit einem Zertifikat abgeschlossen. Anmeldungen für das kommende Jahr sind noch bis März 2022 möglich.