EMPFANG OLYPIASIEGER MATTHIAS MAYER
APA/EXPA/LUKAS HUTER
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Chronik

Afritz empfing Olympiasieger Mayer

Die Gemeinde Afritz am See hat am Samstagvormittag den dreifachen Olympiasieger Matthias Mayer pandemiebedingt im kleinen Kreis empfangen. Der mit drei Mal Olympiagold und einmal Bronze erfolgreichste alpine Skisportler aller Zeiten in Österreich zeigte sich bei der Rückkehr in seine Heimatgemeinde gerührt.

„Unser Mothe, unser Mothe, hey hey hey!“, lautet der Schlachtruf, der den Afritzern wohl noch mehrere Tage lang in den Ohren liegen wird. Intoniert wurde er am Samstagvormittag von so ziemlich allen, von Kindergartenkindern über Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zu diversen Sport- und Traditionsvereinen aus dem Tal. Sie standen Spalier bei Mayers Triumphzug, der ihn quer durch den Ort bis auf den Matthias-Mayer-Platz führte, der seit seinem ersten Olympiasieg im Jahr 2014 so heißt.

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Matthias Mayer mit seinen Medaillen
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Matthias Mayer mit seinen Medaillen
Olympiasieger Matthias Mayer begrüßt seine Fans
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Olympiasieger Matthias Mayer begrüßt seine Fans
Matthias Mayer zeigt Kindern seine Medaillen
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Matthias Mayer zeigt Kindern seine Medaillen
EMPFANG OLYPIASIEGER MATTHIAS MAYER
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Matthias Mayer auf dem Weg zum Empfang
Empfang für Matthias Mayer in Afritz
ORF/Christian Toplitsch
Matthias Mayer posiert vor Pressevertretern
Mayer-Empfang in Afritz
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Festgäste bei Empfang für Matthias Mayer in Afritz
Kinder mit Fahnen bei Mayer Empfang Afritz
ORF
Kinder mit Kärnten- und Österreich-Fahnen
Matthias Mayer und seine Ehefrau bei Empfang Afritz
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Matthias Mayer und seine Ehefrau
Trachtenkapelle bei Empfang in Afritz
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Trachtenkapelle bei Empfang in Afritz

Ein ganzer Ort im Olympia-Fieber

Überhaupt sei aus seinem Heimatort ein gewaltiger Motivationsschub gekommen, verriet der lachende 31-Jährige mit klimpernden Medaillen um den Hals: „Das ist schon für mich ein gewisser Druck, wenn die Leute extra um 3.00 Uhr zum Public Viewing kommen. Da hab ich mir gedacht, ich muss mich zusammenreißen und einmal was Gscheit’s zeigen.“

Wie Bürgermeister Maximilian Linder (FPÖ) verriet, seien bis zu 60 Zuschauer mitten in der Nacht dabei gewesen. Eine die ganze Gemeinde umfassende Euphorie sei ebenso schon zur Tradition geworden, wie die Treffen „alle vier Jahre, damit wir uns überlegen, wie wir den Matthias feiern werden“. Besondere Schwierigkeit heuer: Befürchtungen, der Platz auf der Mayer-Skulptur im Ort reiche nicht aus für die Nennung von gleich zwei Peking-Medaillen.

Gefeiert wurde in diesem Jahr mit einem Mix aus Musik – etwa Gesang der Kindergartenkinder und textlich leicht an den Olympiasieger angepasste Kärntnerlieder, dargebracht vom örtlichen Männergesangsverein – bis zu den obligatorischen Reden. ÖSV-Vizepräsidentin Claudia Strobl-Traninger lobte Mayer als „Leuchtstern“, der trotz seines Erfolges immer authentisch geblieben sei. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die beiden Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig (beide ÖVP) verliehen dem Skistar dann noch einmal Edelmetall: Die neu geschaffene Sportverdienst-Medaille in Gold.

Empfang für Olympiasieger Matthias Mayer

Am Samstag wird Olympiasieger Matthias Mayer in seiner Heimat Afritz offiziell empfangen. Der mit drei Mal Olympiagold und einmal Bronze erfolgreichste alpine Skisportler aller Zeiten in Österreich zeigte sich bei der Rückkehr in seine Heimatgemeinde gerührt.

Fanclub: „Alle sind unbeschreiblich stolz“

Der Fanclub habe die „Goldfahrt“ von Matthias Mayer gespannt vor dem Fernseher im Kultursaal miterlebt, so Jonas Furlan, stellvertretender Obmann: „Wir haben es im Vorfeld organisiert, dass wir gemeinsam dabei sein können. Es war eine sehr spannende Fahrt, nachdem er oben zunächst etwas hinten war und sich dann erst den Vorsprung gesichert hat. Als er dann im Ziel war sind bei uns alle Wogen hochgegangen und wir haben anständig gefeiert.“

Alle seien unbeschreiblich stolz auf den Sportler: „So stolz kann man eigentlich garnicht sein. Wir müssen alles erst ein bisschen sacken lassen. Dass ein Mensch soetwas erreichen kann und Geschichte schreibt und man aus dem selben Ort kommt und ihn persönlich kennt und weiß, wie bodenständig er – trotz seiner ganzen Erfolge – geblieben ist ist ein Wahnsinn.“

Mayer: Befinde mich noch im Renn-Modus

Der Athlet selbst zeigte sich im ORF Kärnten-Interview gerührt und erfreut darüber, dass sich so viele Menschen mit ihm freuen würden: „Es ist einfach schön zu sehen, dass die Leute nicht nur hier im Ort, sondern in ganz Kärnten meine Freude teilen.“

Die Rekorde würden ihm natürlich viel bedeuten, aber bei ihm sei alles „noch nicht wirklich angekommen“: „Ich bin noch immer ein bisschen im Renn-Modus und brauche sicher noch ein bisschen Zeit, um das Ganze zu verstehen.“ Sein Fazit von den Winterspielen in China falle insgesamt positiv aus: „Es waren zwei enge Rennen, zwei sehr erfolgreiche Tage. Ich habe mich akribisch darauf vorbereitet und bin sehr froh, dass alles gut ausgegangen ist.“

Auf Heimaturlaub vor Speed-Rennen

Mayer möchte sich noch offen lassen, ob er tatsächlich in vier Jahren wieder bei Olympia dabei sein wird: „Ich kann noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, in welche Richtung es weitergeht. Diese Entscheidungen muss ich auch nicht gleich treffen.“ Er werde es die nächsten Tage ruhig angehen lassen: „Die nächsten Speed-Rennen sind erst in drei Wochen. Es sind wichtige Rennen, aber jetzt kann ich mich ein bisschen zu Hause entspannen.“

Mayer bringt Gold und Bronze mit nach Hause

Der Afritzer erreichte bei den Olympischen Spielen in China zwei Medaillen: Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt. Mit insgesamt nun vier Olympiamedaillen, davon drei Goldene, bei drei Winterspielen überholte Mayer Toni Sailer, Hermann Maier und Marcel Hirscher.