Wirtschaft

Exportwirtschaft soll digitaler werden

Zwei Drittel der Kärntner Exportunternehmen sind digital schon recht gut aufgestellt, ein Drittel hat aber noch Aufholbedarf. Das ergab eine Studie der Universität Klagenfurt. Die Wirtschaftskammer will nun mehr Beratung und Service anbieten. Insgesamt stiegen die Exporte wieder an.

Die exportierenden Unternehmen hatten es in der Pandemie nicht leicht. Unterschiedliche Quarantäne- und Einreiseregeln auf der ganzen Welt, gestrandete Mitarbeiter, unterbrochene Lieferketten machten den Firmen zu schaffen. Dennoch stiegen die Exporte im ersten Halbjahr 2021, für diesen Zeitraum liegen die Zahlen nun vor, um 17 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020.

Das Vorkrisenniveau sei fast schon erreicht, sagte Wirtschaftsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Besonders in der Pandemie war wichtig, mit der Exportwirtschaft und mit der Industrie einen stabilisierenden Faktor im Land zu haben. Man braucht nur in andere Regionen schauen, wo es diesen stabilisierenden Faktor nicht gibt, wie es dort gesamtwirtschaftlich ausgesehen hat.“

136 Exportunternehmen wurden befragt

136 Kärntner Exportunternehmen wurden hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades für eine Studie der Universität Klagenfurt befragt. Das Ergebnis: Ein Drittel der Befragten hat noch großen Aufholbedarf, sagte Studienautorin Svenja Diegelmann. Diese Betriebe bei der Digitalisierung zu begleiten sei nun wichtig, vor allem in Form von individuellen Beratungen. Der Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten Meinrad Höfferer sagte, die Service- und Beratungsleistungen werden ausgebaut. Darüber hinaus gehe es aber vor allem auch darum, Geschäfte im Ausland anzubahnen.

Persönlicher Kontakt sei enorm wichtig

Dabei sei der persönliche Kontakt enorm wichtig, so Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Daher werde Kärnten heuer sehr stark auf Messen und Vernetzungsveranstaltungen vertreten sein: „Die Pläne für das heurige Jahr sind sehr ambitioniert weil wir müssen präsent sein. Und wir versuchen auch, kontinuierlich neue Exporteure einzuladen, damit die ersten Gehversuche im Export einfach funktionieren, weil jeder zweite Euro, der in Kärnten verdient wird, kommt aus dem Export. Das nur ansatzweise zu verlieren, wäre für unser Bundesland fatal.“

Die meisten Produkte aus Kärnten werden nach Deutschland, Italien und China geliefert. Nach einer Delle in den letzten Jahren sind die Exporte nach Italien zuletzt wieder gestiegen. Wie überhaupt der Alpen Adria Raum ein weiter wachsender Markt sei, so Wirtschaftskammerdirektor Meinrad Höfferer.